Marco Laterza – Die Achterbahnfahrt des Lebens

Marco Laterza, erster Schweizer Fitness Cover-Model und seine Lebensgeschichte

Foto: Christopher Bailey

Bestimmt haben Sie auch schon die Erfahrung gemacht: Ein Schicksalsschlag raubt einem den Boden unter den Füssen und später wendet sich alles zum Guten, ja wird sogar als Glücksfall gewertet. – Dem Fitness Cover Model Marco Laterza so ergangen, als ihm durch eine Krankheit die vegane Ernährung ein neues Leben schenkte.

Marco war ein erfolgreiches Fitnessmodel, als er auf dem Höhepunkt seiner Karriere plötzlich mit ernsthaften Magen-Darm-Beschwerden (lymphozytäre Kolitis, d.h. entzündliche Erkrankung des Dickdarms) zu kämpfen hatte. Bereits sein Alltag wurde zu einer Herausforderung, geschweige denn das Vorwärtskommen in der hart umkämpften Fitness-Szene. Er könne mit dieser Krankheit nie mehr einen normalen Alltag meistern, so das vernichtende Urteil seines Arztes.

Neugierde, Beharrlichkeit und Durchsetzungswille zahlen sich aus

Die Diagnose dieser unheilbaren Krankheit war für Marco ein Schock und löste tiefe Verlustängste aus, stand doch die ganze Existenz auf dem Spiel. Physisch wie psychisch befand er sich auf einem Tiefpunkt. Doch Laterza ist eine Kämpfernatur und raffte sich auf. Seine Neugier, seine Beharrlichkeit und sein Durchsetzungswille hatten ihm schon als Jugendlicher geholfen und ihn zu dem gemacht, was er heute ist. «Im Nachhinein betrachtet war es für mich das Beste, was passieren konnte», urteilt Marco rückblickend.

Rückblick

Marco begann als Kunstturner, bis ihn eine Meniskusverletzung im Alter von 17 Jahren zu einer Pause zwang. Neun Monate lang kämpfte er sich mit Hilfe seines Physiotherapeuten zurück, der ihn in die Welt des Krafttrainings einführte. Sein Körper reagierte ausgesprochen gut auf das Training mit Gewichten, was seine Neugier für den menschlichen Körper weckte. Die Leidenschaft für Bodybuilding und Ernährung war geboren und schon bald schloss er seine Ausbildung zum diplomierten Fitnesstrainer und Ernährungsberater ab.

«Alles, was man sich vorstellen kann, kann man auch erreichen.»

Das ist nicht nur Marcos Lieblingszitat, sondern auch sein Lebensmotto. Und was war sein Ziel? Er wollte Fitnessmodel werden; das erste Schweizer Fitness Cover-Model, genauer gesagt. Doch vorher durchlief er die Berufslaufbahn auf der Bank und sicherte sich damit ein solides Fundament für die Zukunft. Nebst dieses Vollzeitjobs machte er Fotoshootings und präsentierte sich an der FIBO (Abkürzung für Fitness und Bodybuilding), der Weltleitmesse für Fitness, Wellness und Gesundheit. Nach einem zufälligen Treffen mit dem Verleger eines grossen internationalen Fitnessmagazins, folgte Marco dessen Einladung und verbrachte drei Wochen in L.A., wo er an so vielen Fotoshootings wie nur möglich teilnahm. Im Juni 2014 wurde er der erste Schweizer auf dem Cover eines internationalen Fitnessmagazins. Sieben Millionen Leser von «Muscle & Fitness» konnten ihn nun auf dem Titelblatt bestaunen.

Schnell sprach sich der Erfolg herum und Marco war bald dermassen ausgebucht, dass er sich entschied, seinen Job als Bankkundenberater zu kündigen. In der Zwischenzeit wurde der Schweizer für ein Cover nach dem anderen gebucht, bis heute insgesamt 20 an der Zahl. 2015 wurde er sogar als erfolgreichstes Fitness Model Europas ausgezeichnet.

Ein weiterer Schicksalsschlag mit gutem Ausgang

So machte sich Marco einen immer grösseren Namen, bis ihn zwei Jahre später die schreckliche Diagnose «Anisakiasis» wie ein Schlag traf. Anisakiasis ist eine parasitäre Infektionskrankheit und wird durch den Verzehr von rohen oder unzureichend gegarten Meeresfrüchten, z.B. Sushi, auf den Menschen übertragen. In der Folge engagierte er den besten Naturheilpraktiker, den er finden konnte, und begann eine Saftkur, die darauf abzielte, den Parasiten zu töten. Weitere, speziell für chronische Darmerkrankungen ausgerichtete Nahrungsergänzungsmittel halfen, seine Kalorienzufuhr zu erhöhen und wieder an Gewicht zuzunehmen. Diese Bemühungen zahlten sich aus und er fühlte sich immer besser. Nun überlegte er jedoch, wie er diese Probleme auch in der Zukunft verhindern könnte, denn eine Zeit wie diese wollte er nie wieder durchmachen. So entschied er sich, sämtliche Quellen zu eliminieren, die ein Risiko für einen erneuten Parasitenbefall darstellen. Das war für ihn der Grund, sich mit der veganen Ernährung auseinanderzusetzen und radikal von omnivor auf vegan umzustellen. Entgegen seiner Erwartungen fiel ihm die Umstellung nicht sonderlich schwer, weil er vom ersten Tag an merkte, wie gut ihm die vegane Ernährung tat. Innerhalb von drei bis vier Wochen zeigten sich keinerlei Symptome mehr.

Endlich wieder im Fitnessstudio trainieren

Bereits zwei Monate später erreichte er wieder sein Idealgewicht von 78 Kilogramm. Trotzdem musste er noch viel lernen. Da er tierisches Eiweiss zunächst grösstenteils mit Hülsenfrüchten ersetzte, bekam Marco schnell Blähungen und musste den Anteil auf eine Portion täglich reduzieren. So wurden vegane Proteinshakes zu seiner Haupt-Eiweissquelle. Um die biologische Wertigkeit zu erhöhen, entwickelte er eine Kombination aus 70% Reis- und 30% Erbsenprotein, die ihm besonders nach dem Training genau das liefert, was seine Muskeln brauchen. Nebenbei wurde er mühelos immer schlanker, weil ihn das pflanzliche Protein länger satt hält und er nun mehr Kalorien aus komplexen Kohlenhydraten zu sich nehmen kann. Süsskartoffeln, Reis und Quinoa schütten das stark anabole Hormon Insulin aus, das Marcos Muskeln beim Wachstum unterstützt. Da sein Körper laut Blutanalyse eine gute Insulinfunktion besitzt, hilft ihm der typische höhere Anteil an Kohlenhydraten in der veganen Ernährung sogar dabei, noch besser in Form zu kommen.

In seinem ganzen Leben fühlte sich Marco nie besser als jetzt

Zwei Jahre nach seiner radikalen Ernährungsumstellung fühlte sich Marco noch nie so gut. Die Test-Resultate bestätigen, was er in seinem Herzen schon immer wusste: «Ich bin rundweg gesund und leide nicht mehr unter «lymphozytärer Kolitis». Laterza ist heute nicht nur ein gefragter Personal-Trainer und erstes Schweizer Fitness Cover-Model, sondern auch Instagram-Influencer. Mehr als 280’000 Fans folgen ihm täglich und finden Inspiration in seinen motivierenden Posts.

«Herausforderungen sind die beste Möglichkeit, zu wachsen  ̶ körperlich und geistig», ist Marco überzeugt. Und weiter: «Probleme sollten nicht dazu führen, dass du aufgibst. Im Gegenteil: Sie sollten dich motivieren und jede Zelle in deinem Körper zum Erfolg pushen. Eines ist nämlich sicher: Du kommst stärker aus der Sache heraus, als du es je warst.»

Nach einer gemeisterten Challenge kommt schon die nächste!

Und so entstand während der Corona-Krise virtuallyfit.tv. Marco Laterza hat ein Online-Fitnessstudio erschaffen, das sich von den Fitness-Standardprogrammen unterscheidet und eine risikofreie Alternative zum Training im Fitnessstudio bietet. Ein weiteres Beispiel dafür, dass sich aus jeder Herausforderung auch Chancen ergeben. Marcos Ziel als Personal-Trainer und Motivator ist es nämlich, Menschen aufzuwecken und ihnen die Augen für neue Möglichkeiten zu öffnen.

Hochwertige vegane Proteinquellen, die beim Muskelaufbau helfen

Eine häufig gestellte Frage ist die nach proteinreichen veganen Lebensmitteln. Proteine kommen praktisch in allen pflanzlichen Naturalien vor. Die folgende Liste enthält vegane Nährmittel, die sich unter anderem durch einen hohen Proteingehalt auszeichnen und Training sowie Muskelaufbau optimal unterstützen:

  • Hülsenfrüchte: Hülsenfrüchte wie Erbsen (5g Protein / 100g), Linsen (9g), Kichererbsen (19g), Bohnen wie z.B. Kidneybohnen (24g) oder Mungbohnen (24g) enthalten einen grossen Anteil hochwertiger Proteine, aber auch Kohlenhydrate und schmecken besonders gut zu Salaten, Eintöpfen oder Wraps.
  • Tofu: Tofu (8g Protein / 100g) ist in den verschiedensten Geschmacksrichtungen verfügbar, die Aromen reichen von würzig bis süss. Speziellere Tofu-Sorten sind beispielsweise im Bio-Supermarkt zu finden. Ob gebraten, gebacken, gegrillt oder mariniert – Tofu kann auf verschiedenste Weisen zubereitet werden oder auch einfach kalt als Brotbeilage gegessen werden.
  • Tempeh: Tempeh (19g Protein / 100g) wird aus fermentierten Sojabohnen hergestellt und erinnert geschmacklich an Nüsse. Es gibt auch Tempeh auf Lupinen-Basis (15,5g). Tempeh kann genauso wie Tofu zubereitet werden und ist meist in Bio-Supermärkten und asiatischen Lebensmittelmärkten zu kaufen.
  • Seitan: Seitan (28,5g Protein / 100g) ist reich an Weizenprotein und wie Tempeh ein toller Fleischersatz, da er eine fleischähnliche Konsistenz hat. Mit Seitan können viele fleischhaltige Gerichte ganz einfach veganisiert werden.
  • Pseudogetreide wie Quinoa, Amaranth und Buchweizen: Bei diesen Proteinquellen handelt es sich nicht um Getreide, sondern um Pflanzen und eine proteinhaltige Alternative zu Reis. Daher werden diese Esswaren auch als Pseudogetreide bezeichnet. Quinoa enthält ca. 16g Protein pro 100g, Amaranth 14,5g und Buchweizen rund 10g.
  • Gemüse: Auch viele Gemüsesorten wie Brokkoli (2,8 g Protein / 100g), Pilze (3,1 g), Rosenkohl (3,4g), Grünkohl (4,3g), Algen (6g) und Spinat (2g) haben einen nicht unerheblichen Proteingehalt.
  • Obst: Genauso enthalten Früchte Proteine, wie zum Beispiel Aprikosen (1,4 g), Granatäpfel (1,7g) und Trockenpflaumen (2,2g). Avocados (2g Protein / 100g) liefern zudem gesunde Fette. Hier ist jedoch der von Natur aus hohe Zuckergehalt zu beachten.
  • Hafer: Das Getreide ist ein toller Proteinlieferant und in Form von Haferflocken (13,5g Protein / 100g) ein reichhaltiges Frühstück. Auch im Smoothie schmecken die Flocken super.
  • Sprossen: Linsensprossen (9g Protein / 100g), Mungbohnen- (4g), Hanf- (3,2g), Soja (24g) oder Kichererbsen-Sprossen (8,9g) sind gute Proteinquellen. Sie können ganz leicht auch selbst herangezogen werden.
  • Nüsse: Nüsse wie Mandeln (29,1g Protein / 100g) und Erdnüsse (26g) enthalten nicht nur sehr viel Protein, sondern auch gute, ungesättigte Fettsäuren sowie wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Aus Nüssen lassen sich übrigens leckere Pflanzenmilch und veganer Käse herstellen. Da Nüsse aber auch einen sehr hohen Energiegehalt haben, sollten sie massvoll genossen werden.
  • Samen: Samen wie Chiasamen (17g Protein / 100g), Hanf- (31g) oder Leinsamen (22,3g) sind ebenfalls tolle Proteinquellen.
  • Pflanzenmilch: Die Palette an Milchalternativen ist vielfältig und reicht von Hafermilch (0,9g / 100ml) über Reismilch (1g), Sojamilch (3,3g), Cashew-Milch (0,5g), Haselnussmilch (0,4g), Kokosnussmilch (2g) bis hin zu Mandel- (0,9g) und Quinoa-Milch (0,5g). Auch zahlreiche Joghurts auf Pflanzenbasis sind mittlerweile erhältlich.

 

Es besteht also absolut keine Gefahr, nicht richtig satt zu werden oder von Kräften zu kommen, wenn tierische Produkte aus dem Ernährungsplan gestrichen werden. Doch bei einer gesunden Ernährung dreht sich natürlich nicht alles nur um Proteine. Damit es nicht zu einem Mangel an Nährstoffen kommt, sollten die Zutaten auf dem Ernährungsplan variiert werden und ausgewogen sein.

Mehr Informationen über Marco sind zu finden unter