Entdecke die heilende Kraft von Yoga: Mehr als nur Dehnübungen

Yoga Uebung

Foto: www.123rf.com, Natalia Deriabina

Stelle dir vor, du könntest Stress und Spannung einfach wegschmelzen lassen, deine Energie steigern und innere Ruhe finden – und das alles mit einer Praxis. Willkommen in der Welt des Yoga, wo die heilende Kraft weit über die Vorstellung von blossem Dehnen hinausgeht. Die Sportart ist nicht nur eine Form des körperlichen Trainings, sondern eine transformative Reise, die Körper, Geist und Seele miteinander verbindet.

Grundprinzipien des Yoga

Die Kunst des Yoga hat ihre Wurzeln in der Körperlehre des Hinduismus. Die Sportart hat sich kontinuierlich weiterentwickelt und ist mittlerweile fest in der Welt verwurzelt. Eine klassische Yogaeinheit umfasst Asanas, Atemübungen und Meditation. Asanas, stammend aus dem Sanskrit, bezeichnet eine „feste Körperhaltung“. Demnach sind sie vordefinierte Körperübungen, die langsam und meditativ ausgeführt werden. Es ist wichtig, dass eine Asana über einen bestimmten Zeitraum hinweg gehalten wird, wobei die bewusste Atmung eine entscheidende Rolle spielt. Es gibt verschiedene Arten dieser Übungen, die in sitzender, stehender oder liegender Position ausgeführt werden können. Sie umfassen vorwärts und Rückwärtsbewegungen sowie Drehungen. Indem sie langsam und bewusst ausgeführt werden, bringen diese Körperübungen nicht nur körperliches Wohlbefinden, sondern dienen auch als geistige Übungen in Konzentration und Meditation.

Die Wirkung von Asanas  

Durch das regelmässige Üben von Asanas verbessert sich die Muskelkraft und Spannung, die Beweglichkeit nimmt zu und der Kreislauf wird angeregt. Es kommt zu einer Steigerung von Ausdauer und Konzentration. Es ist von grosser Bedeutung, die Übungen regelmässig unter Anleitung eines kompetenten Lehrers zu praktizieren, da falsche Körperhaltung zu Verletzungen führen können. Asanas werden weitere positive Wirkungen zugeschrieben. Dazu zählen:

  • Aktivierung von Muskeln
  • Aufrichtung der Wirbelsäule
  • Verbesserung der Dehnbarkeit des Körpers
  • Verbesserung der Durchblutung
  • Stabilisierung des Stoffwechsels
  • Stärkung des Immunsystems

Beispiele für Asanas:

Shirshasana (Kopfstand): In dieser Asana steht man auf dem Kopf und stützt den Körper mit den Unterarmen und dem Kopf. Der Kopfstand verbessert die Durchblutung zum Gehirn, stärkt die Arme und Schultern und fördert die Konzentration.

Bhujangasana (Kobra): In dieser Übung liegt man auf dem Bauch, hebt den Oberkörper mit den Händen an und öffnet die Brust. Die Kobra stärkt die Rückenmuskulatur, dehnt die vorderen Körperseiten und verbessert die Körperhaltung.

yoga uebung kobra
Foto: www.123rf.com, Vadim Guzhva

Vrikshasana (Baumhaltung): Bei dieser Übung steht man auf einem Bein, das andere ist angewinkelt und der Fuss liegt an der Innenseite des Oberschenkels oder Unterschenkels. Der Baum verbessert die Balance, stärkt die Beine und fördert die innere Stabilität.

Matasyasana (Fisch): In dieser Asana liegt man auf dem Rücken, hebt den Oberkörper an und legt den Hinterkopf auf den Boden. Der Fisch dehnt die Brustmuskulatur, öffnet das Herz und verbessert die Atmung.

Dhanurasana (Bogen): Bei dieser Übung liegt man auf dem Bauch, greift die Knöchel mit den Händen und hebt den Oberkörper sowie die Beine an. Der Bogen dehnt die vordere Körperseite, stärkt den Rücken und aktiviert den gesamten Körper.

Die Dauer und Häufigkeit der Ausführung dieser Yoga-Übungen hänge vom individuellen Fitnesslevel und der Erfahrung ab. Es wird empfohlen, dass du die Asana-Übungen schrittweise steigerst. Anfänger können die Positionen für 30 Sekunden bis zu 1 Minute halten, während Fortgeschrittene möglicherweise 1-3 Minuten oder länger darin verweilen können.

Pranayama – die Kraft des bewussten Atmens

Für viele Yoga-Praktizierenden werden die yogischen Atemübungen, auch bekannt als Pranayama, oft als nebensächlich betrachtet – doch das ist ein grosser Fehler. Die Atemübungen dienen im Wesentlichen dazu, dich zurück zu einer natürlichen Atmung zu führen. Der Begriff „Prana“ steht für Energie, während „Ayama“ Kontrolle bedeutet. Durch die Ausführung von Pranayama erlangst du die Fähigkeit, deinen Atem bewusst zu spüren und zu lenken. Die Vielfalt der Pranayama-Übungen bietet dir die Möglichkeit, es selbst auszuprobieren. Sie unterstützen die Konzentration, bekämpfen effektiv den Stress und verliehen Energieschübe, die kein Kaffee hervorrufen kann. Fast alle Übungen haben eine entgiftende Wirkung, und es gibt sogar eine spezielle Atemtechnik, genannt Kapalabhati, die die Verdauung anregt und zu einem straffen Bauch führen kann. Darüber hinaus können bestimmte Atemübungen auch bei konkreten Gesundheitsproblemen wie Allergien oder Asthma heilsam sein. Pranayama kann dabei helfen, Stress abzubauen und die Lungenkapazität zu erweitern. 

Die Effekte von Pranayama 

Die Wirkung von Pranayama lässt sich vor allem durch die Auswirkung des Atems auf das Nervensystem erklären. Die Atem-Übungen, die ausgleichend und beruhigend wirken, konzentrieren sich auf die verlängerte Ausatmung. Diese aktiveren einen Teil des Nervensystems, der unter anderem den Blutdruck senkt und die Herzfrequenz verlangsamt. Auf der anderen Seite konzentrieren sich aktivierende und anregende Pranayama-Übungen auf die Einatmung. Dadurch wird der Blutdruck und die Herzfrequenz erhöht und macht dich wach und leistungsfähig. Die Atmung stellt daher eine äusserst effektive Kommunikationsbrücke zwischen Körper und Geist dar – und das Beste daran ist, dass du sie bewusst kontrollieren kannst!

Die wichtigsten Pranayama-Übungen:

Ujjayi – diese Atemtechnik wird als auch „Siegreicher Atem“ genannt. Bei Ujjayi wird die Atmung durch die Verengung des Rachens kontrolliert. Dadurch entsteht ein charakteristisches Rauschen, das dem Atem einen beruhigenden und meditativen Klang verlieht.  Diese Atem-Übung wird in der Praxis angewendet, um den Geist zu konzentrieren, den Energiefluss zu verstärken und eine innere Ruhe zu fördern. Es ist eine Technik, die es ermöglicht, bewusst mit dem Atem zu arbeiten und ihn als Werkzeug zur Unterstützung von Körper und Geist einzusetzen. In diesem Video wird erklärt, wie du die Ujjayi-Atmung ausführen kannst.

Anuloma Viloma – die Übung ist auch bekannt als „Wechselatmung“ oder „Nasenwechselatmung“, und ist bedeutend für Pranayama. Bei Anuloma Viloma wird abwechselnd durch das rechte und linke Nasenloch geatmet, wobei der Atem durch die Fingerhaltung reguliert wird. Die Übung beginnt mit einer Einatmung durch das linke Nasenloch, gefolgt von einer kurzen Atempause und einer Ausatmung durch das Rechte. Anschliessend erfolgt eine Einatmung durch das rechte Nasenloch. Dieser Zyklus wird fortgesetzt. Diese Technik wird als harmonisierend angesehen, den das Gleichgewicht in Körper und Geist wird gefördert. Sie soll den Energiefluss ausgleichen, den Geist beruhigen und die Konzentration verbessern. Die Übung wird oft als Vorbereitung für Mediationen oder zur Entspannung und Stressbewältigung eingesetzt. Durch regelmässiges Praktizieren von Anuloma Viloma kann eine tiefe Bewusstheit für den Atem entwickelt werden. Hier ein Video für das Üben dieser Atmung.

Bhastrika – dies ist eine kraftvolle Atemtechnik, die auch als „Blasebalgatmung“ bekannt ist. Bei dieser Technik erfolgt eine schnelle und rhythmische Atmung mit einer betonten Ein- und Ausatmung durch die Nase. Die Übung beginnt mit einer kräftigen Einatmung, bei der die Lungen vollständig mit Luft gefüllt wird. Anschliessend wird diese mit einer kurzen, energischen Ausatmung schnell und kraftvoll ausgeatmet. Dieser Zyklus wird kontinuierlich wiederholt, wobei das Tempo allmählich gesteigert werden kann. Bhastrika wird als eine energetisierende Atemtechnik angesehen, die den Körper revitalisiert und den Geist klärt. Sie soll den Energiefluss erhöhen, die Lungenkapazität erweitern und den Stoffwechsel anregen. Diese Atemtechnik wird oft als Teil von dynamischen Praktiken verwendet, um Energie aufzubauen und den Körper zu aktivieren. Hier gelangst du zum Video.

Die Verbindung von Yoga und Meditation

Das Wort „Meditation“ stammt aus dem Lateinischen „meditatio“ und dem Griechischen „medomai“, was beides Nachdenken und Überlegen bedeutet. In der Praxis geht es bei der Meditation hauptsächlich um Konzentration, das Sammeln des Geistes und im Idealfall um das Erreichen eines Bewusstseinszustands der Leere. Dabei sollten aufkommende Gedanken bewusst nicht aufgegriffen und durchdacht werden. Stattdessen gilt es, sie vorbeziehen zu lassen und sich auf das eigene Selbst zu fokussieren.

Meditation ist ein grundlegender Bestandteil des Yoga. Es wird sowohl als eigenständige Praxis auch als besondere spirituelle Übung verstanden, die darauf abzielt, den Geist zu fokussieren und zu beruhigen. Sie dient der inneren Einkehr und der direkten Verbindung zu sich selbst. Yoga bietet eine Vielzahl von Meditationstechniken, die darauf abzielt, Körper wie Geist zu entspannen. Wenn das ganze System in Ruhe ist, wird Stress abgebaut und der Körper kann sich regenerieren. Positive Effekte wie die Regulation von Schmerzen, Puls und Blutdruck sowie die Stärkung des Immunsystems werden oft beobachtet. Viele Yogi, die regelmässig meditieren, geben an, dass sie ihre täglichen Aufgaben und intensiven Begegnungen nur bewältigen können, weil sie meditieren. Die Meditation hilft ihnen, eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegenüber den Anforderungen des Alltags aufzubauen und effektiv mit eigenen Ressourcen umzugehen. Die Meditationstechniken sind ein hilfreicher Teil des Yogas.    

Viele Menschen die Yoga praktizieren, meditieren, auch wenn es manchmal unbewusst ist. Das stille Durchführen von Asanas, bei denen eine Körperhaltung über einen bestimmten Zeitraum gehalten wird und eine Konzentration auf die Atmung erfolgt, ist bereits eine Form der Meditation.

Arten von Meditationen:

  • Achtsamkeitsmeditation: Der Fokus liegt an dem bewussten Gewahrsein des gegenwärtigen Moments. Ziel ist es, eine tiefe Präsenz und Bewusstheit für den gegenwärtigen Augenblick zu entwickeln.
  • Atemmeditation: Bei dieser Meditation wird der Atem beobachtet. Während dieser Meditation können Gedanken, Emotionen oder körperliche Empfindungen auftauchen.
  • Mantrameditation: Dies ist eine Meditationspraxis, bei der ein bestimmtes Wort, Klang oder Satz, bekannt als Mantra, wiederholt wird. Mantra kann helfen, den Geist zu beruhigen, die Konzentration zu verbessern und eine tiefere Verbindung zum inneren Selbst herzustellen.

Fazit: Yoga und Meditationen ergänzen sich und bieten vielfältige Möglichkeiten, Körper und Geist in Einklang zu bringen. Regelmässige Praxis kann zu einer erhöhten Stabilität, einem besseren Umgang mit den Anforderungen des Alltags und einem gesteigerten Wohlbefinden führen. Sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Praktizierende bieten Yoga und Meditation einen Weg zur Selbstentdeckung, innerer Ruhe und spirituellen Wachstums. Falls du mehr über Meditation erfahren möchtest, verpasse nicht den Artikel über „Meditation als Schlüssel für mehr sportlichen Erfolg?“.

Autor: Sara Grich

Quellen:
https://www.yogabox.de/blog/yoga-ursprung-so-ist-yoga-entstanden/, https://www.meintophotel.de/wellness/lexikon-asanas/, https://www.yogaeasy.de/artikel/pranayama-die-yogischen-atemuebungen, https://www.yogabox.de/blog/yoga-und-meditation/