Der heute 40-jährige Marco Hirsiger aus Winterthur ist ein profunder Kenner der Schweizer Fitness-Szene. Wer könnte wohl besser die verschiedenen Berufe im Fitnessbereich für deine Fitness-Karriere beschreiben als er? – Siehe dazu die einzelnen Boxen!
Der als Personal-Trainer, Sportlehrer und Dozent Tätige hat sein geliebtes Hobby zum Beruf gemacht. Angefangen hat Marco im Alter von 18 Jahren als Fitness- und Body Pump-Instruktor, später wurde er Personal-Trainer und Club-Manger. Derzeit betreut er vor allem Premium-Clubs im Bereich Qualitätsmanagement, macht Personal-Schulungen und VIP-Kunden-Services. Ausserdem organisiert er regelmässig Fitnesswochen in Mallorca und Marbella.
«Ich habe ziemlich alle Ausbildungsstufen durchlaufen.»
Der Fitnessfreak wollte zuerst Fussfallprofi werden und spielte beim FC Zürich im Nachwuchs (U21). Natürlich konnte er davon nicht leben, weshalb er nebenbei in der Fitnessbranche seinen Lebensunterhalt verdiente. Wegen einiger Verletzungen musste er den Traum der Fussballkarriere aufgeben. Nach dem Sportgymnasium studierte Marco an der Uni Basel am Institut für Sport und Sportwissenschaft (ISSW). Er versteht es wie kein anderer, Praxis und Theorie miteinander zu verknüpfen. Nach einigen Jahren als Sportlehrer bestand er den Master in Sportwissenschaft an der eidg. Hochschule in Magglingen. Ausschau haltend nach einer zusätzlichen sportlichen Herausforderung, begann Hirsiger im Alter von 25 Jahren mit Bodybuilding-Wettkämpfen. Dannzumal in der Kategorie Classic Bodybuilding, versucht der heute 40-Jährige mit den «Jungen Wilden» in der Bodybuilding-Klasse «Men’s Physique» mitzuhalten. Als Contest Prep Coach ein wahrliches Vorbild für die jüngeren Athleten.
«Schon immer war es meine Leidenschaft, für Sport zu begeistern.»
Schüler, Studenten und Kunden für Sport zu begeistern und zu einem Fitness-Lifestyle zu motivieren, waren schon immer Marcos Stärke. «Das Schönste ist doch, wenn sich ein Kunde oder ein Athlet bedankt, dass ich ihm helfen konnte, sein Ziel zu erreichen oder wenn ehemalige Schüler Jahre später mich treffen und erzählen, dass sie dank meinem Sportunterricht immer noch sportlich aktiv sind.» Voraussetzungen für eine Fitness-Karriere sind Begeisterung für Fitness und Sport, Erfahrung im Fitnessbereich, Freude am täglichen Umgang mit Menschen und unterschiedlichsten Zielgruppen, sympathische Ausstrahlung und keine Scheu vor unregelmässigen Arbeitszeiten.
| Merkmale |
Krankenkassenanerkannter Fitnesstrainer |
| Beschreibung des Berufes und seiner Aufgaben |
· Betreuung von Mitgliedern
· Kundenservice
· Gerätewartung
· Thekenarbeiten
· Reinigungsarbeiten
· Verkaufen
· Trainingsprogramme zusammenstellen |
| Mögliche Einstiegswege |
· Praktikanten-Kurse
· Teilzeit-Anstellung
· 3-jährige Lehre als Fachmann/frau Bewegung und Gesundheit |
| Erforderliche Diplome und Ausbildungen |
· Fitness-Betreuer-Lehrgang an einer anerkannten Schweizer Ausbildungsstätte |
| Benötigte Fähigkeiten für diese Fitness-Karriere |
· ALS-CPR-Kurs
· Freude am Fitnesstraining
· Begeisterungsfähigkeit
· Guter Umgang mit Menschen
· Gute sympathische und sportliche Ausstrahlung (Vorbildfunktion)
· Verkäuferische Qualitäten
· Lehrgang mit Diplom oder Praktikant als Spezialist für Bewegung und Gesundheit |
| Zu erwartende Lohnspanne |
· CHF 3’600 bis 4’400 (100%-Pensum)
· CHF 1’200 bis 2’500 (Praktikant) |
| Merkmale |
Studioleiter eines Einzelstudios |
| Beschreibung des Berufes und seiner Aufgaben |
· Mitarbeiter-Schulung
· Leitung des Fitnessbetriebes
· Team-Management
· Marketing und Verkaufsaufgaben
· Organisation Reinigungsarbeiten
· Verantwortung über gesamte Infrastruktur
· Personal-Trainings
· Evtl. Büro und Administration des Fitness-Studios |
| Mögliche Einstiegswege |
· Meistens Werdegang als Fitness-Instruktor oder
· Filialleiter in anderen Betrieben
· Von Vorteil: mehrjährige Erfahrung als Führungsperson oder Teamleiter |
| Erforderliche Diplome und Ausbildungen (eines der genannten Diplome wäre von Vorteil) |
· eidg. Spezialist für Bewegung und Gesundheit
· eidg. dipl. Fitness-Instruktor
· Fachmann Bewegung und Gesundheit
· Bachelor in Sportwissenschaft
· Bachelor an der deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) |
| Benötigte Fähigkeiten für diese Fitness-Karriere |
· Gleiche Fähigkeiten wie beim Fitnesstrainer, plus
· Verantwortungsbewusstsein
· Organisationstalent
· Erweitertes Fachwissen in den Bereichen Training, Ernährung, Marketing, kaufm. Fähigkeiten |
| Zu erwartende Lohnspanne |
· CHF 5’500 bis 6’500 (je nach Ausbildung und Center bei 100%-Pensum) |
| Merkmale |
Regionalleiter einer Fitnesskette |
| Beschreibung des Berufes und seiner Aufgaben |
· Unternehmens- bzw. Wirtschaftsführung
· Personalmanagement
· Organisationstalent
· Marketing und Vertrieb
· Operative Leitung von 3 bis 5 Centern |
| Mögliche Einstiegswege |
· Oft über Clubmanager-Laufbahn
· Fitness-Instruktor |
| Erforderliche Diplome und Ausbildungen |
· Ausgebildeter Fitness-Instruktor
· Gute EDV-Kenntnisse
· BWL-Studium oder ähnliches |
| Benötigte Fähigkeiten für diese Fitness-Karriere |
· Hohes Branchen-, Dienstleistungs- und Verantwortungsbewusstsein
· Identifikation mit dem Unternehmen
· Gute Führungsqualitäten
· Belastbarkeit
· Unternehmerisches Denken
· Erfahrung in der Branche
· Bereitschaft für Weiterbildungen |
| Zu erwartende Lohnspanne |
· CHF 6’000 bis 7’000 |
| Merkmale |
Selbstständiger Personaltrainer (PT) |
| Beschreibung des Berufes und seiner Aufgaben |
· Erstellen von Trainings- und Ernährungsplänen
· Training mit dem Kunden
· Einkaufen mit dem Kunden
· Betreuung und VIP-Service von eigenen Kunden
· Testing und Erfolgskontrolle
· Lifestyle-Coachings |
| Mögliche Einstiegswege |
· Angestellter PT in Premium-Clubs oder PT-Studios |
| Erforderliche Diplome und Ausbildungen |
· Der Beruf Personaltrainer ist in der Schweiz nicht geschützt, in der Theorie darf sich jeder PT nennen.
· Von Vorteil sind entsprechende Ausbildungen, z.B. zum dipl. Personal-Trainer an einer namhaften Schule. |
| Benötigte Fähigkeiten für diese Fitness-Karriere |
· Ähnlich wie die des Studioleiters
· Volle Verantwortung über sich selbst und sein Geschäft
· Mehr Arbeitsstunden als ein Angestellter
· Anfänglich muss oft alles selbst erledigt werden, von der Kundenakquise, bis zur Buchhaltung
· Bereitschaft neues zu erlernen – Know-how und Fertigkeiten müssen selbst entwickelt und aufgebaut werden
· Entsprechende mentale Einstellung |
| Zu erwartende Lohnspanne |
· Sehr unterschiedlich, je nachdem, wie viele Kunden betreut werden, ob Miete bezahlt werden muss oder ob ein eigenes Center vorhanden ist. All das hat Einfluss auf den Stundensatz. Dieser variiert zwischen CHF 80 und CHF 350 pro Stunde. In Zürich sind Stundensätze zwischen CHF 150 und 180 üblich. Es gibt Ausnahmen von über CHF 350. |
| Merkmale |
Dozent in einer Fitness-Akademie |
| Beschreibung des Berufes und seiner Aufgaben |
· Ausbildungsleitung und Wissensvermittlung in der Andragogik
· Gestaltung der Lektionen (Methodik und Didaktik)
· Erstellen von Bildungsplänen und Lehrmitteln
· Verantwortung über Lernzielerreichung
· Durchführung und Planung von Vorträgen und Seminaren |
| Mögliche Einstiegswege |
· Hospitation und assistieren von Lehrgängen
· Lehrer oder Erfahrung in Andragogik (Erwachsenenbildung) von Vorteil |
| Erforderliche Diplome und Ausbildungen |
· Mindestens eidg. Diplom oder Studium im Bereich Sport und Sportwissenschaft sind von Vorteil.
· SVEB-Ausbildung (Schweiz. Verband für Weiterbildung) oder PHZH (Eidg. Erwachsenenbildner)
· Evtl. medizinische Ausbildung oder Studium als Physiotherapeut |
| Benötigte Fähigkeiten für diese Fitness-Karriere |
· Didaktische Fähigkeiten im Unterrichten
· Starkes Verantwortungs- sowie Selbstbewusstsein
· Gute organisatorische Fähigkeiten
· Erfahrung im Referieren und Vortragen |
| Zu erwartende Lohnspanne |
· Sehr unterschiedlich, da die meisten Dozenten keine Festanstellung haben und pro Kurs und Tag Rechnung stellen.
· ca. CHF 400 bis 700 pro Tag |
| Merkmale |
Sportlehrer an einer Schule |
| Beschreibung des Berufes und seiner Aufgaben |
· Unterrichten auf Stufen Sek. 1 und 2
· Gestaltung und Planung des Schulstoffes
· Gestaltung von abwechslungsreichen Sportlektionen
· Umsetzung der Lernziele und des Bildungsplanes
· Primar-, Sekundarschulen oder Gymnasien und Berufsschulen |
| Mögliche Einstiegswege |
· Über pädagogisches Studium an einer Hochschule oder
· Sportstudium
· Teilzeit-Anstellung, Vikariate oder Praktikum während des Studiums |
| Erforderliche Diplome und Ausbildungen |
· Bachelor oder Master in Sport und Sportwissenschaften im Haupt- und Nebenfach
· ETH Zürich: Bachelor oder Master in Bewegungswissenschaft
· Uni Basel: Institut für Sport und Sportwissenschaft (ISSW)
· Eidg. Hochschule für Sport in Magglingen (EHSM) am Bundesamt für Sport (BASPO) |
| Benötigte Fähigkeiten für diese Fitness-Karriere |
· Entsprechendes Wissen und körperliche Konstitution, um auch selbst aktiv am Sportunterricht teilnehmen zu können.
· Organisatorische und planerische Fähigkeiten und Freude am Umgang mit Menschen, speziell mit Kindern und Jugendlichen. |
| Zu erwartende Lohnspanne |
· Ca. CHF 7’000 bis 8’500 bei 100%-Pensum, je nach Lohnstufe und Erfahrung,
· anfangs meistens nur Teilzeitbeschäftigungen möglich;
· Wenige 100%-Sportlehrerstellen vorhanden |
| Merkmale |
Profi-Bodybuilder oder anderer Wettkampf-Athlet, der vom Sport leben kann |
| Beschreibung des Berufes und seiner Aufgaben |
· Nur die absolut besten Athleten der Welt (Top10-20) können dank Sponsoren und Preisgeldern von Bodybuilding leben.
· Es gibt ca. 2 bis 3 Athleten in der Schweiz, die wirklich als Profi von diesem Sport leben können.
· Die meisten Profis leben aber in den USA, da es dort viel mehr Möglichkeiten gibt, als Fitness Model, Influencer, YouTuber usw. oder mit Werbung, Geld zu verdienen. |
| Mögliche Einstiegswege |
· Nur über Teilnahme an Wettkämpfen – So früh wie möglich beginnen. Viele erfolgreiche Wettkampfathleten haben ihre ersten Wettkämpfe schon in frühen jugendlichen Jahren bestritten und gewonnen. Mit den erfolgreichen Wettkämpfen kommt der Aufstieg zum Profi. |
| Erforderliche Diplome und Ausbildungen |
· keine |
| Benötigte Fähigkeiten für diese Fitness-Karriere |
· Selbstbewusstsein
· Disziplin
· Gute Genetik, ohne diese ist es unmöglich dauerhaft zu siegen – vor allem auf hohem Leistungsniveau
· Durchhaltewillen und ein sehr starkes Mindset sowie
· der Drang, der Beste zu sein, sind absolut entscheidend. |
| Zu erwartende Lohnspanne |
· Leistungs- und niveauabhängig, sehr unterschiedlich.
· Als Amateur-Sportler verdient man mit dem Sport kein Geld, im Gegenteil, ohne die richtigen Sponsoren müssen Reisen, Dopingtests und Startgebühren selbst bezahlt werden. Auch die proteinreiche Ernährung eines Bodybuilders kostet viel Geld. |
Natürlich gibt es noch weitere Berufe im Zusammenhang mit Sport und Fitness. Im Moment sehr im Trend sind Anstellungen in Firmen als Gesundheitscoach oder als Profi im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Hierzu gibt es beispielsweise Ausbildungen als Experte für Gesundheit und Bewegung.
«In 5 Jahren möchte ich einer der erfolgreichsten Coaches in der Schweiz sein.»
Gerne würde Marco Hirsiger als Manager sein eigenes Premium Health Center leiten, dies zusammen mit topqualifizierten Trainern, Sportärzten, Physiotherapeuten und Kosmetikerinnen. Ausserdem möchte er weiterhin als Referent und Dozent verschiedene Vorträge halten und Seminare und Lehrgänge leiten. Auf alle Fälle will er nach wie vor mit Menschen arbeiten – ein reiner Bürojob behagt ihm nicht.
«Ich vermisse in manchen Studios die Begeisterung und Vorbildfunktion.»
Ein Fitnessprofi muss einen gesunden Lifestyle pflegen. Nur damit lassen sich Menschen für Sport und Fitness motivieren. Es ist wie in allen anderen Branchen dieser Welt: Nur wer jeden Tag sein Bestes gibt, hebt sich von den anderen ab und kann Karriere machen als Clubmanager oder Personal-Trainer. Zum Glück wird in der Schweiz noch sehr grossen Wert auf gute Qualifikationen gelegt. Nicht umsonst sind wir ein Vorzeigeland für erstklassige Fitnessstudios mit hervorragend ausgebildeten Trainern.
Alle Infos wurden nach bestem Gewissen zusammengetragen. Bei den Angaben zu Ausbildungen und Löhnen kann es unter Umständen trotzdem zu Abweichungen kommen.
