Kalzium und Knochenaufbau

kalzium und knochenaufbau

Wir alle kennen die Aussage, Kalzium sei essenziell für gesunde Knochen. Insbesonders für Kinder soll eine ausreichende Kalziumzufuhr für den Knochenaufbau erforderlich sein und bei Menschen in höherem Alter vor Osteoporose schützen. Aber was ist dran, an dem Versprechen von Kalzium als Wundermittel hier so wertvolle Dienste zu leisten? Dem wollen wir in diesem Beitrag nachgehen.

Es scheint fast so, als ob Knochen nur Kalzium benötigen. So einfach ist es leider nicht, denn für gesunde Knochen werden weitere Mikronährstoffe notwendig, denn der Knochen ist ein Stützgewebe, dass ständig auf-, ab- und umgebaut wird. Das komplette Skelett erneuert sich in etwa alle 10 Jahre und passt sich den Gegebenheiten wie Belastungen immer wieder an.

Auch die Vitamine D, E und K spielen für den Aufbau von Knochengewebe eine wichtige Rolle, genauso wie Magnesium. Ohne diese Mikronährstoffe kommt dem Kalzium keine hohe physiologische Bedeutung zu und wie bereits erwähnt, spielt auch die Bewegung, also das körperliche Training eine wichtige Rolle.

Eine proteinreiche Ernährung ist ebenfalls wichtig für den Aufbau von Knochengewebe, obwohl es auch nicht, vor allem beim Konsum von tierischen Proteinen, zu viel sein darf. Denn dies übersäuert den Körper, was wiederrum zum Abbau von wertvollen Knochensubstanzen führt.

Grosse Unterschiede gibt es beim Kalzium selbst, so wurde herausgefunden, dass natürliches Kalzium, also das, welches aus der Nahrung aufgenommen wird, wesentlich besser aufgenommen und vom Körper verwertet wird, als das aus Nahrungsergänzungsprodukten.

So kann der Körper normales Calciumcarbonat kaum in die Zellen aufnehmen und den gewünschten Nutzen erzielen. Besser ist da schon Calciumcitrat. Optimal wird aber nur das Calciumorotat aufgenommen, welches sich vor allem in Lebensmitteln befindet.

Kalzium zugeführt durch künstliche Präparate kann schnell überdosiert werden. In den westlichen Ländern ernähren wir uns oft falsch und der Kalziumanteil gegenüber Magnesium ist viel zu hoch und es fehlen die bereits erwähnten Vitamine zur optimalen Verwertung. Magnesium spielt für eine gesunde Knochenstruktur eine genauso wichtige Rolle wie das Kalzium. Ein Verhältnis 1:1 könnte dabei optimal sein. Dass Kalzium und Magnesium sich gegenseitig behindern, wurde widerlegt und ist heute nicht mehr korrekt. Bei überhöhtem Kalziumgehalt im Blut, muss der Körper sogar das vorhandene Kalzium in den Knochen abbauen um es zu verarbeiten, was das genaue Gegenteil bewirkt.

Und wie ist es mit dem Training? Körperliches Training ist für unsere Gesundheit ganz entscheidend, so auch für stabile Knochen. Körperliches Training belastet unsere Knochen je nach Sport an unterschiedlichen Stellen. Dies wurde auch in Studien untersucht und es zeigte sich nur an belasteten Stellen eine Verdichtung des Knochengewebes. So können Sportarten wie Schwimmen oder Fahrradfahren zwar positiv auf das Herz- Kreislaufsystem oder den Stoffwechsel wirken, jedoch keinen Einfluss auf die Knochendichte nehmen. Dazu fehlt bei diesen Sportarten die nötige Belastung.

Bei Übungen wie Kniebeugen, Kreuzheben oder Seilspringen ist die Belastung, die notwendig ist, vorhanden und die Knochen können sich unter anderem durch die Ausschüttung und Reduzierung von Hormonen besser verdichten und stärker werden. Offenbar wird weniger Sclerostin, dafür mehr IGF-1 freigesetzt.

Fazit: Kalzium alleine hilft nicht beim Knochenaufbau, viel mehr ist das richtige Verhältnis der verschiedenen Mikronährstoffe und genügend Bewegung entscheidend. Auch die richtigen Übungen und Sportarten sollten gewählt werden, sofern eine Stärkung der Knochen und Vorbeugung von Osteoporose das Ziel ist. Eine natürliche Zufuhr des Magnesiums durch Lebensmittel ist besser, als eine Supplementierung und es sollte auf eine ausreichende Zufuhr von Proteinen geachtet werden. Wenn möglich aus pflanzlichen Quellen.

 

Quellen: vitalstoffmedizin.com, wissenschaft-aktuell.de, diagnostisches-centrum.de