Alte Frau und junge Frau machen Yoga

Foto: Antoni Shkraba Studio

Das Knie zieht unangenehm beim Treppensteigen, die Hüften bleiben am Morgen steif und die Schultern bewegen sich schon lange nicht mehr so frei, wie sie das einst taten. Probleme mit den Gelenken zählen zu den häufigsten Beschwerden im Alter. Sie müssen allerdings kein unvermeidliches Schicksal sein. Mit gezielten Übungen kann jeder, vollkommen unabhängig vom Alter, seine Gelenkgesundheit beeinflussen. Weniger geht es dabei um sportliche Höchstleistungen als vielmehr um kontrollierte und regelmäßige Bewegungen, die das Ziel haben, die Mobilität, die Stabilität und die Durchblutung zu fördern. Wenige Minuten am Tag reichen aus, um die Gelenke langfristig geschmeidig zu halten. Das ist ein großes Geschenk an die Lebensqualität.

Weniger Schonhaltung, mehr gezieltes Training

Sobald erste Gelenkbeschwerden auftreten, neigen viele Menschen dazu, sich zu schonen und körperliche Aktivität zu vermeiden. Doch genau das ist ein weitverbreiteter Irrtum – denn gerade sanfte, gezielte Bewegung wirkt wie ein natürlicher Schmierstoff für die Gelenke und kann Beschwerden effektiv lindern. Der entscheidende Faktor liegt in einer individuell angepassten Trainingsform, die auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten des Einzelnen zugeschnitten ist. Hier setzt das Konzept der medizinischen Trainingstherapie an: ein wissenschaftlich fundierter Ansatz, der gezielt Kraft, Koordination und Beweglichkeit kombiniert. Dieses ganzheitliche Trainingsprogramm fördert nicht nur die Mobilität der Gelenke, sondern trägt auch dazu bei, muskuläre Dysbalancen auszugleichen, die Körperhaltung zu verbessern und langfristig die Lebensqualität zu steigern.

Was sind die besten Übungen für bewegliche Gelenke

Wie trainiert wird und welche Gelenke dabei beansprucht werden, hängt stark von den Beschwerden und vom Alter ab. Es gibt allerdings einige Klassiker, die nie fehlen sollten. Kniekreisen und die Fußgelenkmobilisation gehören auf jeden Fall dazu. Hierbei wird im Sitzen oder im Stehen das leicht gebeugte Knie kreisen gelassen. Im Anschluss folgt das Fußgelenk, das ebenfalls in beiden Richtungen rotiert wird. Das fördert die Beweglichkeit und die Durchblutung. Weitere Übungen, die für jedes Alter geeignet sind, sind etwa der Wandliegestütz oder der Hüftöffner im Ausfallschritt. Beide Übungen sind für Einsteiger geeignet und sind ideal für Menschen, die viel sitzen und bemerken, dass viel von der einstigen Beweglichkeit eingebüßt wurde.

Gelenkschonend und alltagstauglich

Bei allen Übungen, selbst, wenn diese noch so leicht erscheinen, ist es wichtig, genau in den Körper hineinzuhorchen. Hier geht es schließlich nicht um das Krafttraining, sondern um die sanfte Mobilisierung. Eine Bewegung, die einen herausfordert, ist gut, aber Schmerzen sollten zu keinem Zeitpunkt entstehen. Besser ist es immer, öfter mit geringer Intensität zu trainieren, als selten und dafür besonders ehrgeizig zu trainieren. Zusätzlich zu den Übungen sollten unbedingt Aktivitäten wie dem Spaziergehen, dem Schwimmen oder dem Fahrradfahren nachgegangen werden. Diese bringen Bewegungsabläufe mit sich, mit denen es auf die einfachste Weise gelingt, die Gelenke sanft fit zu halten.

Gelenkgesundheit ist trainierbar

Gelenke altern. Das gesamte Leben über sind sie großen Belastungen ausgesetzt. Wie die Gelenke allerdings genau altern, hängt stark von einem selbst ab. Die Bewegung und die gezielte Regeneration sind der Schlüssel zu einem langen und aktiven Leben und bewirken in vielen Fällen mehr als Medikamente. Die richtige Unterstützung und Übungen, die sich einfach in den Alltag integrieren lassen, sind oft der Garant, dass Personen auch noch im hohen Alter beweglich, selbstständig und voller Lebensfreude bleiben. Gesunde Gelenke sind kein exklusives Privileg der Jugend, sie sind vielmehr das Ergebnis bewusster Entscheidungen, die täglich neu getroffen werden müssen.