Fitnesslifestyle mit franziska lohberger – Zwischen Disziplin und Entspannung
Franziska Lohberger ist aktive Bikini Pro Athletin. Nachdem sie mehrere Meistertitel geerntet hatte, nahm sie 2022 an der Deutschen Meisterschaft beim IFBB Diamond Cup in Lyon teil. Mit dem Sieg in der Wellnessklasse sicherte sie sich die begehrte IFBB Pro Card. Im Oktober dieses Jahres durfte Franziska ihr Profi-Debüt feiern.
Franziska Lohberger erzählt, wie sie zum Fitness-Sport kam, aber auch vom Nutzen des Trainings und der Ernährung – insbesondere für Frauen. Und sie verrät, wie wichtig es ist, eine gesunde Balance in der Ernährung und im Training zu finden.
Franziska hat sich im Gym angemeldet, weil sie sich straffere Beine und einen strafferen Bauch wünschte. Dann aber hat das Krafttraining ihr Herz erobert. Sie liebt es, schwere Gewichte zu bewegen und dabei die Muskeln zu spüren. Sie wollte nicht mehr nur schlank sein, sondern auch muskulös. Zudem hat sie bald erkannt, dass ein straffer Körper mit einem muskulösen Körper einhergeht. Sie wollte muskulöse Kurven und ein sichtbares Sixpack. Franziska hat auch schnell verstanden, worauf es im Training und in der Ernährung ankommt. Dementsprechend konnte sie rasch sichtbare Erfolge verzeichnen. Parallel dazu stellte sie fest, dass der Sport sich nicht nur positiv auf die Optik auswirkt, sondern ebenfalls auf das Körperbewusstsein, die Lebensqualität und das Selbstbewusstsein. Sie verspürte ein ganz neues Lebensgefühl: hatte mehr Energie, war weniger abgeschlagen und fühlte sich ganz einfach fitter.
Frauen profitieren besonders
Krafttraining hilft Frauen, die Knochendichte zu erhöhen und das Osteoporoserisiko zu verringern. Ausserdem werden neben den Muskeln auch die Bänder und Gelenke gestärkt, womit Verletzungen vorgebeugt wird. Ebenso der Hormonhaushalt wird positiv beeinflusst und der weibliche Zyklus reguliert. Überdies wird die mentale Gesundheit verbessert, indem z.B. Stress abgebaut wird.
Natürlich sei Wettkampfbodybuilding ein Extremsport und die harte Diät sowie der niedrige Körperfettanteil eine hohe Belastung für den Körper, gesteht die Sportlerin. Allerdings nur kurzfristig im Rahmen der Endphase einer Vorbereitung. Denn grundsätzlich sei ein gesunder Körper ein leistungsfähiger Körper. Deshalb versuchen wir, unseren Körper maximal gesund zu halten, bspw. mit einer optimalen Mikronährstoffversorgung, einem guten Stressmanagement und einer gesunden Schlafroutine.
Lifestyle im Vergleich
Wie unterscheidet sich die Art der Lebensführung einer Profiathletin im Vergleich zu einer Hobbysportlerin? Eine Athletin richtet ihren Alltag – besonders in der Vorbereitungsphase – zu einem grossen Teil auf den Sport aus. Sie möchte maximale Leistung an den Tag legen und optimiert daher alle möglichen Einflussgrössen, um am Wettkampftag eine perfekte Performance abzuliefern. Diese reichen vom Mahlzeitentiming über ausreichend Schlaf bis hin zu einer umfassenden Supplementierung.
Für eine Hobbysportlerin hingegen steht die Kontinuität im Vordergrund. Langfristige Umsetzbarkeit ist wesentlicher als Perfektion. Daher ist eine gesunde Balance wichtig. Der Sport muss sich dem Alltag fügen und nicht umgekehrt. Eine sehr restriktive Ernährung und ein extrem hohes Sportpensum über eine kurze Zeit führen meistens dazu, schnell wieder das Handtuch zu werfen. Der Faktor Spass hat deshalb einen noch höheren Stellenwert, um die Lust nicht zu verlieren und durchzuhalten. Was die Ernährung betrifft, sind Verbote nicht zielführend. So darf auch «Soul Food» – solange massvoll – durchaus Platz haben.
Ein Tag bei Franziska
Franziska trainiert am liebsten am frühen Nachmittag. Ihr Tages- und Ernährungsplan sieht wie folgt aus:
- 500 ml Wasser + Supplements nehmen
- 30 min Spaziergang (in einer Vorbereitung ggf. Cardio zuhause)
- Frühstück: Haferflocken, Whey Protein, Obst, Nussmus
- Office Arbeit (Coaching Arbeit, Trainingsplanung, …)
- Pre Workout Meal: Eier, Kartoffeln, Gemüse
- Training + ggf. Cardio
- Post Workout Meal: Fleisch, Reis, Gemüse
- Online oder Live Posingstunde, Office Arbeit
- Abend mit meinem Freund ausklingen lassen
- Betthupferl: Quark, Beeren, Nüsse, Schokolade
Wertvolle Tipps
Wie bereits gesagt, muss man sich nicht alles verbieten, um erfolgreich zu sein – auch nicht als Athlet. Im Gegenteil. Du sabotierst dich nur selbst, denn sobald du schwach wirst, wirfst du all deine Prinzipien über Bord und denkst, «jetzt ist es eh egal». Sinnvoller ist es, eine gesunde Balance im Training und in der Ernährung zu finden. Integriere bewusst Lebensmittel, die deiner Seele guttun, aber nach Mass!
Weiter rät die bekannte deutsche Fitness-Influencerin: Gönn dir auch mal guten Gewissens einen Tag Pause und lass deinen Körper zur Ruhe kommen! Die Regeneration ist ein wesentlicher und notwendiger Teil des Prozesses. Vielen Menschen fällt es schwer abzuschalten und nichts zu tun. Der Grund dafür ist, dass Extreme vermeintlich leichter umsetzbar sind, weil es dafür klare Regeln gibt. Daher empfiehlt Franziska, aktive Regenerationsmassnahmen zu ergreifen, wie Massage, Sauna oder Yoga. Sich selbst zu verwöhnen, ist ein Akt der Selbstliebe und -Wertschätzung.
Ausserdem: Disziplin wird überbewertet, sie ist nämlich eine begrenzte Ressource. Viel wichtiger für den langfristigen Erfolg ist, zielführende Routinen zu etablieren.
Reflektiere deine Gefühle und Gedanken in einem Journal. Das hilft dir, dich zu ordnen, bewusster durch den Tag zu gehen und deinen Fokus auf die richtigen Dinge zu lenken.
Gehe morgens raus an die frische Luft eine Runde spazieren! Die Natur und das Tageslicht bringen dich in deine Mitte und das Gehen hilft wunderbar, Cortisol abzubauen. Gerade in einer Prep-Phase helfen meditieren und tagsüber kurze Naps, um zwischenzeitlich etwas runterzukommen.
Und noch ein Tipp für die Frauen: Früher waren Frauen – wenn überhaupt im Fitnessstudio anzutreffen – eher auf den Cardio-Geräten unterwegs. Heute ist die Bedeutsamkeit des Krafttrainings für Frauen gemeinhin bekannt. Frauen dürfen und sollen ebenso schwere Gewichte bewegen und hart und progressiv trainieren wie Männer.
Beim Thema Ernährung wird zunehmend Wert auf die besonderen Mikronährstoffbedürfnisse von Frauen gelegt, die sich aus den physiologischen Unterschieden zu Männern ergeben. Franziska glaubt allerdings, dass gerade über Erkrankungen, die speziell mit dem weiblichen Hormonsystem und den Organen zusammenhängen, wie PCOS (Polyzystisches Ovar-Syndrom), auch unter Experten zuweilen Unwissenheit herrscht und noch viel aufgeklärt werden muss.
Fazit
Abschliessend lässt sich sagen, dass es wichtig ist, sich bei der Sache wohl zu fühlen. Zwischen Wettkampfathleten und Freizeitsportlern muss klar unterschieden werden. Sei dir also bewusst, für was du den ganzen Aufwand mit Training und Ernährung betreibst. Willst du damit dein Geld verdienen oder ist es nur ein Hobby? Den Fitness-Lifestyle kannst du aber auch als Freizeit-Athletin bzw. Athlet ausleben und deinem Körper gutes tun.