Verletzungspause – so nutzt du sie richtig!
Du verfolgst klare Ziele, scheinst alles richtig zu machen und bist erfolgreich und zielorientiert unterwegs. Doch dann passiert es plötzlich: Eine Verrenkung, Verstauchung, Quetschung, akute Gelenkschmerzen, einen Bänderriss oder gar Knochenbruch – Verletzungsmöglichkeiten gibt es viele – nicht nur im Sport. Verletzungen haben eines gemeinsam:
Sie werfen einen weit zurück, im schlimmsten Falle sogar retour an den Anfang. Eine Situation, mit der viele Sportler schon einmal konfrontiert waren oder immer wieder mal zu kämpfen haben. Nach solchen Rückschlägen ist es oft schwierig, sich wieder zu fangen. Manche resignieren und geben auf.
Ein Beispiel:
Eben warst du noch gut gelaunt auf der Skipiste oder konntest im Gym einen neuen persönlichen Rekord im Kniebeugen aufstellen. Doch dann verletzt du dich und eine OP steht an. Danach bist du an Krücken gebunden, auf fremde Hilfe angewiesen, weil du nicht einmal mehr den Alltag alleine meistern kannst. Nach einer bestimmten Zeit kehrst du langsam wieder zur Normalität zurück. Falls du dich gerade in solch einer Situation befindest oder vielleicht eines Tages sein wirst, erinnere dich an die folgenden Punkte und versuche, diese umzusetzen. Sie können dir auf dem Weg zur vollkommenen Genesung helfen.
1. Akzeptiere die Situation
Soviel vorweg: Verletzungen können Schlüssel sein, die uns gewisse Tore öffnen. Das Wichtigste ist, dass wir den Kopf nicht hängen lassen und den Optimismus nicht verlieren. Optimismus ist die Fähigkeit, den blauen Himmel hinter den Wolken zu ahnen. Zuallererst musst du lernen, die Situation zu akzeptieren wie sie ist, denn rückgängig machen kannst du sie nicht. Also mach dir nicht zu viele Gedanken und erlaube dir, auch einmal schwach zu sein. Das ist völlig in Ordnung, du wirst früh genug wieder am Start stehen. Und dies gilt für viele Situationen im Leben. Lass Dinge los, die gehen wollen. Vergib Menschen, die dir Ungutes getan haben.
2. Regeneriere Körper und Geist
Gib deinem Körper Zeit zum Regenerieren – gönne dir eine Verletzungspause. Das bedeutet nicht, im Bett zu liegen und zu warten, bis alles vorbei ist. Es muss nicht immer um Training und Fitness gehen. Nutze diese Zeit aktiv und sinnvoll für mentale Dinge, die du vielleicht schon lange anpacken wolltest. Mentales Training kann dich stärken – seelisch und körperlich. So kannst du zum Beispiel ein gutes Buch lesen, etwas schreiben, an einem Projekt arbeiten, eine neue Sprache lernen oder meditieren. Sei neugierig, probiere neue Dinge aus!
3. Setze Ziele
Setze dir konkrete und realistische Ziele. Ziele motivieren dich, diese Zeit zu überstehen, geben dir Mut und Halt. Was möchtest du erreichen? Schreib deine Ziele auf und stelle sie dir geistig vor. Die Visualisierung von Zielen ist enorm wichtig und hilft dir garantiert dabei, sie zu erreichen. Überlege dir, wie die Umsetzung aussehen soll – welche einzelnen Schritte sind nötig, damit du dein Ziel erreichst? Mache dir einen Plan, auch Trainingspläne sind denkbar. Lass dich nicht von Trägheit, Mangel an Mut, Fantasielosigkeit und schlechten Gewohnheiten leiten, sondern verfolge konsequent deine Ziele so gut es geht!
4. Bereite dich vor und gehe den Weg
Bis zu deinem Ziel kann es ein langer Weg mit Hindernissen werden. Mach dich darauf gefasst! Rechne von Anfang an mit Schwierigkeiten und plane genügend Zeit ein. Weil du darauf vorbereitet bist, wirst du nicht überrascht. Du wirst genügend Energie und Ausdauer aufbringen, diese Herausforderungen zu überwinden. Schwierigkeiten und Probleme sind nämlich nichts anderes als Herausforderungen. Alleine die Wortwahl kann motivieren und helfen, alle Erschwernisse zu überwinden. Betrachte sie nicht als persönliche Zumutung und Schikane, sondern als eine Chance. Ohne Herausforderungen wäre das Leben doch langweilig – oder etwa nicht? Die Verletzung wird verheilen, die Schmerzen vergehen. Wenn du dich an diese vier Punkte hältst, wirst du garantiert stärker aus der Sache hervorgehen, als du sie zu Beginn angegangen bist. Solltest du dich erschöpft oder müde fühlen, gehe für ein paar Stunden oder Tage zurück zu Schritt 2 und regeneriere, tanke neue Kraft. Wie heisst es doch so schön: «Was dich nicht umbringt, macht dich stärker!». Bündle deine Energie, folge deinem im Kopf visualisierten Ziel und setze deinen Weg unbeirrt fort.
Autor: Mark Dickenmann