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Du suchst nach einem Sport, der Körper und Geist gleichermassen herausfordert, dich fit macht und mental stärkt? Willkommen in der Welt von MMA – Mixed Martial Arts. Hier geht es nicht nur ums Kämpfen, sondern um Kontrolle, Disziplin und explosive Power. In diesem Artikel erfährst du alles, was du als Anfänger über MMA wissen musst und wie du eine MMA-Karriere startest.
Was ist MMA? Die Essenz des Mixed Martial Arts
Mixed Martial Arts, kurz MMA, ist ein Vollkontaktsport, welcher verschiedene Kampfsportarten wie Boxen, Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ), Muay Thai, Wrestling, Judo und Karate kombiniert. Diese explosive Mischung macht MMA so vielseitig und faszinierend.
Ursprünglich war MMA dafür gedacht die effektivste Kampfsportart zu ermitteln, doch entwickelte sich seit der Gründung der Ultimate Fighting Campionship (UFC) 1993 zu einem globalen Phänomen, mit Millionen von Fans und Athleten weltweit. Die in den berühmten achteckigen Käfigen (Oktagons) oder auch Ringen gegeneinander antreten. Ziel ist es den Gegner durch K.O. Aufgabe (Submission) oder Punkte zu besiegen.
Woher kommt die Faszination? MMA erlaubt es dir deine Techniken und deine Kraft in einem nahezu regelfreien Umfeld zu testen, mit Schlägen, Kicks, Würfen und Bodentechniken, ist der Sport sehr umfassend. Doch nahezu – heisst nicht regelfrei, moderne Regel- und Ringrichter sorgen für Sicherheit und Fairness.
Was ist besonders an MMA?
- Vielseitigkeit: Du trainierst deinen gesamten Körper, von Kraft und Ausdauer bis hin zu Beweglichkeit und Koordination. MMA macht dich zum Allround-Athleten
- Intensität: Jeder Schlag, Tritt oder Takedown bringt einen Adrenalinkick. Ausserdem ist der ganze Sport sehr intensiv. Das Training verbrennt nicht nur viele Kalorien, sondern beansprucht fast jeden Muskel im Körper
- Gemeinschaft: MMA-Gyms sind Orte, an denen du Gleichgesinnte triffst, die deine Leidenschaft teilen und dich motivieren. Durch «Sparring», sogenannte Übungskämpfe und andere körperliche Übungen, bist du im engen Kontakt mit den Teilnehmenden.
Die MMA-Regeln: Fair, sicher aber Hart!
Für Aussenstehende scheint der Sport brutal und ohne Regeln zu sein, bei dem die Kämpfer einfach aufeinander einprügeln – das ist nicht richtig! Die Unified Rules of Mixed Martial Arts sorgen für Fairness und Sicherheit
Ablauf des Kampfes
Ein klassischer MMA-Kampf besteht aus drei Runden die je fünf Minuten dauern, bei Titelkämpfen sind es fünf, fünf Minuten-Runden. Die Ausrüstung ist dabei meist ein 4-Unzen-Handschuh sowie ein Mund und Tiefschutz. Die Kämpfe finden in einem achteckigen Käfig, dem Oktagon, statt. Je nach Liga können sie aber auch in einem Ring stattfinden. k Die Kämpfer werden in Gewichtsklassen eingeteilt, um Fairness besser gewährleisten zu können.
Gewonnen wird durch Knockout (K.O.), technischen Knockout (TKO), Submission (Aufgabe), Punktesieg oder durch Disqualifikation des Gegners. Ein Ringrichter überwacht den Kampf und achtet dabei darauf, dass die Regeln eingehalten werden. Der Kampf wird sofort gestoppt, wenn ein Kämpfer «abklopft» oder sich nicht mehr sinvoll verteidigt.
Erlaubte Techniken
- Schläge und Tritte – Jab, Cross, Roundhouse Kick, usw.
- Würfe und Takedowns – Techniken aus Wrestling oder Judo, Sambo etc., um den Gegner zu Boden zu bringen
- Hebel- und Würgegriffe – Submissions wie Armbar oder Rear-Naked Choke.
- Bodenkampf – Kontrolle und Angriffe am Boden, oft durch Brazilian Jiu-Jitsu
Verbotene Techniken
- Kopfstösse, Schläge auf Hinterkopf oder Wirbelsäule
- «Spiking» – den Gegner auf den Kopf oder Hals werfen
- Beissen, Angriff der Augen, an Haaren ziehen oder auch Angriffe auf die Genitalien
- Verletzen oder Manipulation kleiner Gelenke wie Finger oder Zehen
Was wird bei MMA trainiert?
MMA ist weit mehr als nur ein Weg, fit zu bleiben. Es ist ein Lifestyle, der dich physisch und mental transformiert. Hier sind die wichtigsten Vorteile, die regelmässiges MMA-Training mit sich bringen:
- Ganzkörper-Fitness – MMA-Training verbessert die aerobe und anaerobe Ausdauer, Muskelkraft und Beweglichkeit signifikant, sofern alles davon trainiert wird. Im Vergleich zu traditionellem Krafttraining trainierst du bei MMA mehrere Muskelgruppen gleichzeitig, was den Kalorienverbrauch und Fettverlust maximiert
- Mentale Stärke – MMA fordert dich, deine Komfortzone zu verlassen. Das Training fördert die Stressbewältigung und steigert das Selbstbewusstsein. Du lernst unter Druck ruhig zu bleiben – eine Fähigkeit, die auch im Alltag unschätzbar ist
- Selbstverteidigung – MMA vermittelt dir Techniken, mit denen du dich in realen Gefahrensituationen verteidigen kannst. Brazilian Jiu-Jitsu, ein Kernbestandteil von MMA, ist besonders effektiv, um Angreifer zu kontrollieren, ohne sie zu verletzen
- Gemeinschaft und Disziplin – In einem MMA-Gym wirst du Teil einer eng verbundenen Gemeinschaft. Regelmässiges Training fördert Disziplin und Durchhaltevermögen, was sich positiv auf andere Lebensbereiche auswirkt
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Wie starte ich als Anfänger mit MMA?
Bist du bereit, selbst in den Ring zu steigen? Hier sind die besten Tipps, um als Anfänger durchzustarten:
- Finde das richtige MMA-Gym
Suche ein Kampfsportstudio, welches sich auf MMA spezialisiert, mit qualifizierten Trainern und einer einladenden Atmosphäre. Viele Kampfsport-studios bieten Schnupperkurse an, in denen du die Grundlagen lernst. Achte darauf, dass das Gym Techniken aus verschiedenen Disziplinen wie Boxen, BJJ und Kickboxen anbietet.
- Investiere in Ausrüstung
Die richtige Ausrüstung ist wichtig, denn sie schützt dich und deinen Trainingspartner. Hier alles, was du brauchst:
- MMA-Handschuhe – leicht gepolsterte (4 – 6 oz) fingerlose Handschuhe, die deine Hände und Gelenke schützen. Für zusätzlichen Schutz können zudem Bandagen verwendet werden
- Mundschutz – Schützt deine Zähne und auch das Risiko für Gehirnerschütterungen
- Tiefschutz (Groin Protector) – Obligatorisch für Männer, für Frauen empfohlen
- Brustschutz (für Frauen) – Zusätzlicher Schutz beim Sparring
- Schienbeinschoner (Shin Guads) – Wichtig für Anfänger, um Verletzungen bei Tritten zu vermeiden
- Bequeme Sportkleidung – Atmungsaktive Kleidung mit Bewegungsfreiheit, am besten enganliegende Shorts und Rashguards
Die kosten einer solchen Grundausstattung können je nach Marke und Qualität, um die 100 – 200€ liegen. In vielen MMA-Gyms kannst du dir die Ausrüstung für den Einstieg aber auch leihen.
- Lerne die Grundtechniken
- Schläge: Jab, Cross, Haken und Uppercut
- Tritte: Roundhouse Kick, Front Kick
- Bodenkampf: Grundlagen des Brazilian Jiu-Jitsu wie die Guard-Position oder einfache Submissions
Freizeit-MMA vs. Profi-MMA
Ob du MMA als spannendes Hobby für Fitness und Selbstverteidigung betreiben willst oder davon träumst, im Oktagon als Profi zu glänzen – MMA bietet für jeden etwas. Doch die Unterschiede zwischen Freizeit- und Profi-MMA sind gross:
Freizeit-MMA | Profi-MMA | |
Ziel | Fitness, Spass, Selbstverteidigung, sportliche Aktivität | Karriere, Wettkämpfe, Titel gewinnen |
Training | ca. 2 – 4 mal pro Woche, oft ohne Sparring | Ca. 5 – 7 mal pro Woche, intensives Sparring und Krafttraining |
Kämpfe | Keine Kämpfe, manchmal Amateurkämpfe | Regelmässige Profikämpfe in Ligen wie UFC oder Bellator |
Kosten |
50 – 100 € pro Monat für Gym-Mitgliedschaften und Ausrüstung
|
Höhere Kosten durch Trainer, Ernährungsberatung, Reisekosten (oft 500 € + pro Monat) |
Legenden des MMA: Inspiration für deinen Weg
MMA hat einige der faszinierendsten Persönlichkeiten der Sportwelt hervorgebracht, hier stellen wir euch einige der grössten Namen in der MMA-Geschichte vor:
- Khabib Nurmagomedov: Unbesiegter Leichtgewichts-Champion mit legendärem Grappling. Mit einem Rekord von 29-0 und seiner Fähigkeit, Gegner mit gnadenlosem Bodendruck zu kontrollieren, setzte Khabib Massstäbe in der UFC. Khabib zeigt, dass wahre Grösse aus Hingabe und Bescheidenheit entsteht.
- Conor McGregor: Der irische Superstar, der MMA mit seinem Charisma weltweit populär machte. Als erster UFC-Kämpfer, der gleichzeitig Titel in zwei Gewichtsklassen (Leicht- und Federgewicht) hielt, revolutionierte McGregor den Sport. Er zeigt, wie wichtig mentale Stärke und Persönlichkeit sind.
- Georges St-Pierre (GSP): Kanadischer Weltergewichts-Champion, bekannt für seine technische Perfektion. Er gewann 2017 den Mittelgewichtstitel und zeigte seine unerschütterliche Entschlossenheit. GSP ist ein Vorbild für Disziplin und strategische Intelligenz im Käfig.
- Ronda Rousey: Pionierin im Frauen-MMA und ehemalige UFC-Bantamgewichts-Championess. Ihre olympische Bronzemedaille im Judo und ihr unerschütterlicher Wille inspirierten eine neue Generation von Kämpferinnen. Rousey beweist, dass Mut und Durchhaltevermögen keine Geschlechtergrenzen kennen.
Diese Kämpfer und Kämpferinnen haben MMA geprägt und zeigen, dass mit harter Arbeit Großes möglich ist.
Dein Weg ins Oktagon und was es braucht
Du willst MMA-Profi werden? Hier ist dein Fahrplan:
- Meistere die Grundlagen: Trainiere mindestens zwei Disziplinen (z. B. BJJ und Muay Thai) intensiv
- Amateurkämpfe: Sammle Erfahrung in regionalen Ligen
- Netzwerk aufbauen: Finde Sponsoren und Trainer, die dich fördern
- Vertragsliga: Versuche bei Organisationen wie der UFC, Bellator oder ONE-Championship einen Vertrag zu bekommen
- Mentale Stärke: Arbeite mit Sportpsychologen, um unter Druck zu bestehen
Erfolgreiche MMA-Kämpfer geniessen Ruhm und finanziellen Erfolg. Bevor du aber daran denkst, MMA-Profi zu werden, muss dir klar sein, dass dieser Weg enorme Disziplin, viel hartes Training und Durchhaltevermögen erfordert. Daher sollte das Kämpfen deine Leidenschaft sein und dir im Blut liegen. Trotz der festgelegten Regeln im MMA können schwere Verletzungen und im schlimmsten Fall bleibende gesundheitliche Schäden entstehen, dessen solltest du dir bewusst sein. Auch wenn Letzteres eher selten der Fall, ist es trotzdem möglich, denn im realen Kampf im Oktagon, kennen die Kämpfer keine Gnade.
MMA Mythen – Was stimmt, was nicht?
Mythos 1: MMA ist nur für aggressive Menschen – Falsch! MMA ist für jeden, der bereit ist, hart zu arbeiten. Viele Kämpfer sind im Alltag ruhig, ausgeglichen und menschlich – der Sport lehrt dich, Emotionen zu kontrollieren.
Mythos 2: MMA ist gefährlich – MMA ist zwar ein Kontaktsport, trotzdem sind Verletzungen im Training seltener als in anderen Sportarten wie zum Beispiel im Fussball, wenn die richtige Technik angewendet wird. Ausgenommen davon sind Profikämpfe, bei denen unter Umständen schwere Verletzungen die Folge sein können.
Mythos 3: Du musst superfit sein, um anzufangen – Absolut nicht! MMA-Gyms bieten Kurse für alle Fitnesslevel.
Entfessle dein Potenzial mit MMA
MMA ist mehr als ein Sport – egal, ob du als Freizeitsportler fit bleiben und Selbstvertrauen aufbauen oder als Profi die Welt erobern willst, MMA bietet dir die Chance, deinen Körper und deine Psyche zu erkunden und dabei deine persönlichen Grenzen auszuloten.. Wenn du denkst, dass MMA die richtige Sportart für dich ist, dann starte noch heute, finde dein Gym und lass dich von der Leidenschaft für diesen explosiven Sport mitreissen!
Wenn dich weitere Kampfsportthemen interessieren, lies auch unseren Artikel über Muay Thai !
Quellen:
- https://gemmaf.de/
- https://www.ufc.com/history
- https://oktagonmma.com/de/fighters/alexander-poppeck/
- https://journals.lww.com/nsca-jscr
- https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/sug-2021-0023/html
- https://www.defport.com/mma-ausruestung-training/
- https://sportschuleasia.de/mma/
- https://www.dazn.com/de-DE/news/mma/wer-sind-die-besten-mma-kaempfer-aller-zeiten/xj1f9s8mgvg1btcmnkljvs5l
- https://welovemma.de/die-geschichte-des-mixed-martial-arts-sports/
- https://boxen-heute.de/mma-einfach-erklaert-mixed-martial-arts-fuer-beginner/
- https://www.myprotein.at/blog/training/trainiere-wie-ein-mma-kaempfer-athleten-guide/
- https://fitness4mma.de/mma-news-artikel-infos/mma-und-martial-arts-filme/