Marco Strub – a long way –
vom Anfänger zum Weltmeister
In diesem Artikel erfahren wir unerhört Spannendes über einen Menschen, der in seinen 36 Lebensjahren schon viel erlebt und erreicht hat – Erfolge und Höhepunkte, aber auch Niederlagen und Tiefen.
Wir alle wissen, wie es sich anfühlt, nicht geschätzt und geliebt zu werden. Diese schmerzliche Erfahrung musste auch Marco Strub, aufgewachsen in Rheinfelden, im Kanton Aargau, machen. Der heute gestandene Mann berichtet, wie er früher als leicht Übergewichtiger von seinen Mitschülern gemobbt und gehänselt wurde. Der damals Fussballinteressierte wirkte auf sein Umfeld alles andere als inspirierend.
Wie alles begann
2008, als er 20 Jahre alt war, betrat er das erste Mal ein Fitnessstudio. Unzufrieden mit seiner äusseren Erscheinung, war er motiviert, eine Veränderung herbeizuführen. Seine Ziele: Gewicht verlieren, Muskeln aufbauen und stark werden wie Arnold Schwarzenegger und Jean-Claude van Damme. Beide seine Vorbilder, von denen er schon als Kind schwärmte. Während eines Jahres arbeitete er unbeaufsichtigt an seinem Körper, ohne sich tatsächlich bewusst zu sein, was er da wirklich tat.
Eines Tages tauchte ein Bodybuilder in seinem Fitnessstudio auf, dessen Figur ihn beeindruckte. Marco fasste all seinen Mut, sprach ihn an und hatte Erfolg. Wie wohltuend, dass es doch noch Menschen gibt, die sagen: Du bist gut. Einfach gut, genauso wie du bist. Marco hatte seinen Mentor gefunden! Nun folgte ein langer und steiniger Weg: Er lernte viel über seinen Körper, seine Muskeln und die Ernährung, passte seinen Lebensstil an, baute Disziplin auf und trainierte regelmässig. Der Grundstein war gelegt für eine Bodybuilder-Karriere.
Freud und Leid liegen nah beieinander
Seine Anstrengungen und eiserne Disziplin zeitigten Früchte. 2014 gewann Marco den Vizemeister-Titel der Swiss Natural Bodybuilding and Fitness Federation (SNBF). Mit dem Ziel vor Augen, im nächsten Wettkampf den Meistertitel zu ergattern, trainierte er noch härter und intensiver als je zuvor. Zeitweise ging er über seine Grenzen hinaus, bis er sich schliesslich verletzte und zwei Jahre pausieren musste. Für Marco ein Schock und herber Rückschlag. Doch damit nicht genug. 2015 kam er wegen einer Verkettung unglücklicher Umstände in Konflikt mit dem Gesetz. Ein «Dämon», wie er es nennt, verfolgte ihn beharrlich in seiner weiteren Karriere.
Marco durchschritt zwei schwierige Jahre, komplett niedergeschlagen und demotiviert. Es gab Zeiten, da zerbrach er sich fast den Kopf über den Sinn seines Lebens und wollte beinahe das Bodybuilding an den Nagel hängen. Doch Resignation gehört nicht zu Marcos Charakterbild. Er erinnerte sich an ein Zitat des chinesischen Philosophen Konfuzius: «Der Mensch hat drei Wege, klug zu handeln. Erstens durch Nachdenken: Das ist der edelste. Zweitens durch Nachahmen: Das ist der leichteste. Drittens durch Erfahrung: Das ist der bitterste.»
Marco entschied, sich selbst zu bezwingen und ja nicht aufzugeben. Mit dem Aufgeben stirbt nämlich auch die Hoffnung. Er arbeitete fortan nicht nur an seiner physischen Form, sondern auch an seinem Mindset. Ganz nach dem Motto: «Pflege nicht nur deinen Körper, sondern auch deine Seele.» Er feilte an seiner Persönlichkeit, an seiner Einstellung und seinem Verhalten als Mensch gegenüber Menschen. So begann er, sein erworbenes Wissen im Bodybuilding anderen Leuten weiterzugeben, damit diese von seinen Erfahrungen profitieren konnten. Auch gründete er seine eigene Marke für Sportnahrung: «Your Nutrition».
Sensationelles Comeback
Wie durch ein Wunder meldete sich 2018 die World Fitness Fédération (WFF) und lud ihn ein, an der Weltmeisterschaft in Los Angeles, Kalifornien, mitzumachen. Natürlich liess er sich diese Chance nicht entgehen, reiste hin und setzte sich durch: Weltmeister im Men’s Physique und Vizeweltmeister im Bodybuilding.
Beflügelt von diesem Erfolg, nimmt er 2019 an den German Open WFF teil, wurde erfolgreich zum Pro Athlet der WFF erkoren und stieg in die Profiklasse auf. In diesem Jahr folgten weitere Titel und sein Name wurde immer bekannter. An den Prag Open wurde er Meister, selbst in England holte er den Europameister-Titel und auch in Mexico konnte er überzeugen. Er könnte vor Freude hochspringen und laut jubeln. Er spürte seine Kraft und dachte: Wie schön ist es doch, auf der Welt zu sein!
Post von der Staatsanwaltschaft
Der Höhenflug von Marco schien kein Ende zu nehmen. Doch die Bäume wachsen nicht in den Himmel. Anfang 2020 bekam er Post von der Staatsanwaltschaft – sein «Dämon» holte ihn ein: Gerichtsverhandlung Ende 2020. Urteilsverkündung: 18 Monate Haft. Seine positive Lebenseinstellung schwand kontinuierlich. Als Coach hatte er seinen Kundinnen und Kunden immer gepredigt:
«Positives Mindset bringt dich ans Ziel, denn positive Gedanken haben eine enorme Wirkung.»
Nun aber ist er nicht als Coach, sondern als Mensch mit fast unlösbaren Problemen konfrontiert. Ohnmacht und Hilflosigkeit machten sich breit. Jetzt – selbst in einer Krisensituation gefangen – bringt er nicht mehr die Energie auf für positive Gedanken. Marco kannte sich selbst nicht mehr: Aus einem starken Löwen und Vorbild für die anderen wurde eine böse Raubkatze, die es zu meiden gilt. Als ob damit nicht genug, kam noch die Coronapandemie hinzu, deren Konsequenzen hinlänglich bekannt sind.
Das Unglaubliche geschafft
Heute hat Marco das Unglaubliche geschafft. Mit einer ausserordentlich kurzen Vorbereitungszeit hat er sich den Europameister-Titel gesichert und seine beiden Geschäfte laufen noch besser als früher. Sein Geheimnis: Jedem Menschen Fairness, Ehrlichkeit und Vertrauen entgegenbringen. Marco hat aus der Vergangenheit gelernt. Er ist und bleibt ein herzensguter Mensch, auf den Verlass ist. Sein Engagement wird sich auch langfristig positiv auswirken. Auf die Frage, wie er es denn immer wieder schaffe, seine Ziele zu erreichen, meint er lächelnd und mit einem Augenzwinkern: «Positiv denken, das bringt dich ans Ziel!»
Marcos wichtigste Erfolgstipps
Coach, Mentor:
Coach oder Mentor finden, der dich unterstützt und auf unbekanntem Terrain begleitet
Disziplin:
Disziplin aufbauen und im regelmässigen Training nutzen
Ehrlichkeit:
Ehrlich währt am längsten; offen und ehrlich Menschen begegnen
Ernährung:
Ernährung auf deine Bedürfnisse abstimmen
Jederzeit anpassen, sofern nötig
50% für Erfolg verantwortlich
Fairness:
Jedem Menschen Fairness entgegenbringen
Motivation:
Selbstmotivation
Mut:
Mutig auf Leute zugehen und Probleme ansprechen
Positives Denken:
Positives Denken bringt dich ans Ziel!
Selbstvertrauen:
Glaube, deine Ziele zu erreichen
Glaube an dich selbst
Training:
50% für Erfolg verantwortlich
Immer genau wissen, was man macht und warum man es macht
Muskeln immer Reizen aussetzen
Auf saubere Technik achten
Vertrauen:
Menschen vertrauen, auf die man sich verlassen kann
Menschen meiden, denen man nicht vertrauen kann
Vorausdenken:
Vor dem Fitnesstraining zu wissen versuchen, was auf einen zukommt; immer eine Nasenlänge voraus sein
Ziele:
Realistische Ziele setzen
Sich bewusst sein, was es braucht, um ans Ziel zu kommen Individuell abgestimmter Lifestyle pflegen Fehlinformationen von hilfreichen Informationen zu unterscheiden lernen.
Heute hat Marco das Unglaubliche geschafft. Mit einer ausserordentlich kurzen Vorbereitungszeit hat er sich den Europameister-Titel gesichert und seine beiden Geschäfte laufen noch besser als früher. Sein Geheimnis: Jedem Menschen Fairness, Ehrlichkeit und Vertrauen entgegenbringen.
Marco hat aus der Vergangenheit gelernt. Er ist und bleibt ein herzensguter Mensch, auf den Verlass ist. Sein Engagement wird sich auch langfristig positiv auswirken. Auf die Frage, wie er es denn immer wieder schaffe, seine Ziele zu erreichen, meint er lächelnd und mit einem Augenzwinkern: «Positiv denken, das bringt dich ans Ziel!»