Granatapfel auf dunklem Hintergrund

Foto:  Ilya Lisauskas

Der Granatapfel ist nicht nur kulinarisch interessant, sondern bietet auch eine Vielzahl gesundheitlicher Vorteile. In den letzten Jahren hat die Frucht zunehmend Aufmerksamkeit als Bestandteil einer gesundheitsbewussten Ernährung gewonnen. Der folgende Artikel gibt einen Überblick über Herkunft, Inhaltsstoffe und die vielfältigen gesundheitlichen Wirkungen des Granatapfels – von der Zellgesundheit bis zur Sporternährung.

Überblick über den Granatapfel

Der Granatapfel, auch bekannt als Punica granatum, zählt zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Obwohl er umgangssprachlich als Frucht bezeichnet wird, handelt es sich aus botanischer Sicht eigentlich um eine Beere, die mehrere hundert essbare Kerne enthält. Der Granatapfel wächst an Sträuchern in warmen Regionen wie Asien, Ägypten, der Türkei, Spanien oder Italien. Dank seiner antioxidativen Wirkung und zahlreichen weiteren gesundheitlichen Vorteile gilt er als eine der gesündesten Früchte der Welt und ist eine ideale Ergänzung für eine fitnessorientierte Ernährung. Aufgrund seiner regenerierenden Eigenschaften wird er oft auch als «natürlicher Jungbrunnen» bezeichnet.

Wegen seiner vielen kleinen Kerne, die an die Eizellen der Frau erinnern sollen, symbolisiert der Granatapfel zudem seit jeher Fruchtbarkeit. Es gibt sogar Vermutungen, dass der Apfel, den Adam und Eva im Paradies gegessen haben sollen, tatsächlich ein Granatapfel war – daher stammt auch die Bezeichnung «Paradiesapfel».

Welche Inhaltsstoffe hat der Granatapfel?

Granatäpfel enthalten eine Vielzahl wichtiger Nährstoffe:

  • Vitamin C
  • Vitamin K
  • Kalium
  • Eisen
  • Magnesium
  • Kalzium
  • Zink
  • Fruchtzucker
  • Sekundäre Pflanzenstoffe[1]

Gesundheitliche Vorteile des Granatapfels

All diese Inhaltsstoffe sorgen dafür, dass der Granatapfel sich positiv auf unsere Gesundheit auswirkt.

Vitamin C, mit etwa 7 mg pro 100 g Granatapfel enthalten, ist ein starkes Antioxidans, das die Zellen vor oxidativem Stress schützt, das Immunsystem stärkt, die Kollagenbildung sowie die Funktion der Blutgefässe unterstützt und damit zur Krankheitsprävention beiträgt.

Kalium, das vor allem in der Schale vorkommt, trägt zur normalen Muskelfunktion, zur Funktion des Nervensystems sowie zur Aufrechterhaltung eines stabilen Blutdrucks bei.

Auch Spurenelemente wie Eisen, Magnesium, Kalzium, Zink und Vitamin K, die in Granatapfel enthalten sind, unterstützen wichtige Körperfunktionen wie Blutbildung, Knochengesundheit und Stoffwechselprozesse.

Erwähnenswert ist zudem der hohe Gehalt an Polyphenolen, das sind sekundäre, antioxidativ wirkende Pflanzenstoffe, – dazu gehören Flavonoide und Tannine wie Punicalagin[6] – die Körperzellen schützen, Entzündungen hemmen und dadurch Prozesse der Zellalterung verlangsamen können. Sie fördern unter anderem die Herzgesundheit, die Sehkraft, die Hirnleistung sowie die Immunabwehr. Punicalagin wurde in Studien eine hemmende Wirkung auf die Zellteilung bei Prostatakrebs zugeschrieben, was auch durch Tierversuche bei Magen-, Darm- und Lungenkrebs gestützt wird. Ein Ersatz für Krebstherapien ist der Granatapfel natürlich nicht, aber er kann unterstützend zur Prävention beitragen.

Die im Granatapfel enthaltenden Ellagitannine werden im Darm zu Urolithin[7], einem Abbauprodukt pflanzlicher Stoffe, umgewandelt, was auch hier entzündungshemmend wirkt, die Darmgesundheit fördert und zur Erneuerung geschädigter Zellen beiträgt.

Auch das Herz-Kreislauf-System profitiert: Polyphenole schützen vor LDL-Cholesterin und Arterienverkalkung, senken den Blutdruck und verbessern die Durchblutung.

Ein weiterer wertvoller Nährstoff ist die Omega-5-Fettsäure Punicin, die hauptsächlich in den Kernen vorkommt. Sie reduziert Schwellungen, unterstützt die natürliche Kollagenproduktion der Haut und lindert Hautentzündungen. Damit wirkt der Granatapfel nicht nur innerlich stärkend, sondern trägt auch zur Hautgesundheit bei.

Granatapfel im Sport

Im sportlichen Kontext kann der Granatapfel ausserdem die körperliche Leistungsfähigkeit unterstützen. Durch seinen positiven Einfluss auf den Testosteronspiegel kann er den Muskelaufbau fördern und gleichzeitig den sogenannten «Pump» beim Training verbessern, da ein höherer Testosteronspiegel mit einer besseren Durchblutung einhergeht. Diese durchblutungsfördernde Wirkung kann zudem dazu beitragen, die Ermüdung während des Trainings zu verringern.

Interessant sind ebenfalls die zuvor erwähnten enthaltenen Ellagitannine in den Granatapfelkernen: Sie werden im Darm zu Urolithin A umgewandelt, das eine regenerierende Wirkung auf beschädigte oder schwache Mitochondrien – die Energiezentren der Zellen – hat. Gerade im Alter, wenn diese Zellfunktionen nachlassen, kann Urolithin A helfen, die Muskelkraft zu erhalten oder zu verbessern.

Granatapfelextrakt

Wer Granatapfel an sich nicht mag, aber trotzdem die gesundheitlichen Vorteile geniessen möchte, für den könnte Granatapfelextrakt interessant sein. Hierbei handelt es sich um ein Nahrungsergänzungsmittel, das im Grunde alle Nährstoffe beinhaltet, die auch im Granatapfel selbst enthalten sind – nur konzentrierter.

Für die positiven Effekte beim Sport wird das Supplement am besten ca. 30 Minuten vor dem Training eingenommen.

Experten vermuten des Weiteren, dass Granatapfelextrakt nicht nur die körperliche Leistung steigert, sondern auch die kognitive Leistungsfähigkeit verbessert und beim Abnehmen unterstützt.

Falls man jedoch regelmässig Medikamente einnehmen oder eine chronische Krankheit haben sollte, ist es ratsam, Granatapfelkonzentrat nur unter Rücksprache mit deinem Arzt zu konsumieren. Denn schon eine kleinere Menge der Frucht kann dafür sorgen, dass der Abbau einiger Arzneimittel in der Leber gehemmt wird. So kann es zu einer Anreicherung von Medikamentenbestandteilen in der Leber kommen – im schlimmsten Falle bis zu einer gesundheitsschädlichen, toxischen Konzentration.

Fazit

Zusammengefasst ist der Granatapfel eine wahre Nährstoffquelle, die mit Vitaminen, Mineralien und bioaktiven Pflanzenstoffen zahlreiche positive Effekte auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit bietet. Von der Unterstützung des Immunsystems über den Schutz der Herzgefässe bis hin zur Förderung der Muskelkraft macht er ihn zu einem wertvollen Bestandteil einer gesunden Ernährung. Auch im Sport bietet er mit seinen durchblutungsfördernden und regenerativen Eigenschaften viele Vorteile.

 

Glossar:

[1] Sekundäre Pflanzenstoffe: Natürliche Substanz, die Pflanzen produzieren, um sich vor Fressfeinden, Krankheitserregern oder Umwelteinflüssen zu schützen.

[2] Flavonoide: Untergruppe der sekundären Pflanzenstoffe, die antioxidativ wirken und gesundheitsfördernd sind.

[3] Tannine: Untergruppe der sekundären Pflanzenstoffe, die als natürliche Gerbstoffe wirken und antioxidative sowie entzündungshemmende Eigenschaften besitzen.

[4] Ellagitannine: Ellagitannine sind eine Unterkategorie der Tannine mit antioxidativer Wirkung, die in Früchten vorkommen und im Körper zu gesundheitsfördernden Verbindungen umgewandelt werden.

[5] Punicin: Eine mehrfach ungesättigte Fettsäure aus der Gruppe der Omega-5-Fettsäuren, die in bestimmten Pflanzen, wie dem Granatapfel, vorkommt.

[6] Punicalagin: Ein natürlicher Pflanzenstoff aus der Gruppe der Tannine mit starker antioxidativer Wirkung.

[7] Urolithin: Ein Stoff, der im Darm aus Ellagitanninen gebildet wird und entzündungshemmend wirkt sowie die Gesundheit der Zellen und der Darmflora unterstützt.

Quellen:
  • https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/obst-fruechte/granatapfel

  • https://workoutheld.de/die-power-des-granatapfels-im-fitnesstraining-gesundheitliche-vorteile-und-optimale-nutzung/

  •  https://thefrankjuice.com/blogs/news/ist-granatapfel-gesund

  • https://lowcarbcamp.de/granatapfel-6167/

  • https://aacrjournals.org/clincancerres/article/12/13/4018/284703/Phase-II-Study-of-Pomegranate-Juice-for-Men-with

  • https://www.fitforfun.de/news/leckerer-snack-was-im-koerper-passiert-wenn-du-taeglich-granatapfel-isst-530657.html

  • https://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/winter-superfood-das-passiert-wenn-sie-oft-granatapfel-essen_id_186331837.html

  • https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Granatapfel-Wunderwaffe-fuer-Immunabwehr-Herz-und-Gefaesse,granatapfel116.html

  • https://www.sportnahrung-engel.de/lexikon/granatapfelextrakt#05

  • https://www.apotheken-umschau.de/gesund-bleiben/ernaehrung/granataepfel-wie-gesund-sie-wirklich-sind-712647.html

  • https://www.aok.de/pk/magazin/ernaehrung/gesunde-ernaehrung/sekundaere-pflanzenstoffe-fuer-die-gesundheit/

  • https://www.kraeuterhaus.de/blog/flavonoide/

  • https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/haut-und-allergie/die-wirkung-von-gerbstoffen-auf-den-koerper/

  • https://www.kraeuter-buch.de/glossar/ellagitannin-253.html

  •  https://granatumplus.com/de/die-vorteile-von-punicalagin-durch-probiotische-bakterien/