Foto: Bettina Hosp
Er war unter den Top 10 der weltbesten Kitesurfer, studierte Medizin und revolutionierte als Unternehmer die Kryptowelt mit der weltweit ersten Krypto-Debitkarte: Dr. Julian Hosp, geboren 1986 im Tirol in Österreich, hat mit Projekten wie TenX und Cake die Blockchain-Branche geprägt. Heute lebt der dreifache Familienvater in Singapur, inspiriert als Bestsellerautor und Redner Tausende mit seiner Vision von Erfolg und finanzieller Freiheit.
In diesem Interview spricht Julian Hosp über seine damalige Profisportkarriere und das Training, über die Disziplin des Medizinstudiums bis hin zu den Höhen und Tiefen des Unternehmertums. Er teilt sein Geheimnis für ein unbezwingbares Mindset und verrät, wie er Familie, Fitness und Finanzen in Einklang bringt.
Mark Dickenmann: Wie bist du zum Kitesurfen gekommen und was hat dir daran zugesagt?
Julian Hosp: Das war ein absoluter Zufall. 2003 war ich 17 und gerade aus den USA zurückgekehrt, wo ich ein Jahr in einer Gastfamilie verbracht hatte. Mein Verhältnis zu meinen Eltern war damals angespannt, und sie nutzten den Sommer, um wieder eine Verbindung zu mir aufzubauen. Wir fuhren an den Gardasee, und dort sah ich zum ersten Mal jemanden kitesurfen – damals, 2003, war das noch eine neue Sportart. Ich konnte schon Windsurfen, das hatte ich als Kind gelernt, und als Österreicher war ich ein guter Skifahrer.
Als ich Kitesurfen ausprobierte, passte alles zusammen: die Dynamik, die Freiheit, die Bewegungen. Das Handling des Kites fiel mir leicht, und ich machte enorme Fortschritte. Schon nach kurzer Zeit fuhr ich für eine deutsche Firma als Teamfahrer, später für eine französische – fast 10 Jahre lang war ich Profi-Kitesurfer. Mit 18 bis Ende 25 bezahlt zu werden, um die Welt zu bereisen, Sport zu treiben und an exotischen Orten zu sein, war ein absoluter Traum. Parallel absolvierte ich mein Medizinstudium, was mir immer wichtig war, um eine solide Basis zu haben. Rückblickend bereue ich manchmal, nicht nach Amerika zurückgegangen zu sein, wo ich ursprünglich Medizin studieren wollte. Aber diese Erlebnisse – die Reisen, die Wettkämpfe, die Freiheit – hätte ich sonst nicht gehabt. Kitesurfen war für mich pure Leidenschaft, die mich geprägt hat.
Wie sah deine Tagesroutine als Profi-Kitesurfer aus? Wie oft hast du trainiert?
Kitesurfen ist kein klassischer Leistungssport wie Marathonlaufen oder Radfahren, aber wir hatten eine erstaunlich strukturierte Trainingsroutine, was in Extremsportarten wie Wellenreiten, Skateboarden oder eben dem Kitesurfen selten ist. In der Wettkampfsaison, die von Februar bis November lief, waren wir oft an Spots wie Brasilien, Kapstadt oder Venezuela, wo die Saison meist begann. Der Wind kam typischerweise spätvormittags, also startete der Tag mit Yoga oder Stretching, um die Mobilität zu fördern. Danach gab es Frühstück, oft leicht und energiereich, gefolgt von einer Session im Fitnessstudio – drei bis vier Mal pro Woche, um Kraft aufzubauen und Verletzungen vorzubeugen. Am Nachmittag machten wir zwei, manchmal drei Kite-Sessions. Dabei übten wir neue Tricks, was oft mit Stürzen verbunden war, da du als Profi immer an der Grenze fährst. Die Kunst war, die Balance zu finden: hart trainieren, Verletzungen vermeiden und trotzdem Spass haben. Als Profi machst du Dinge, die keinen Spass, aber dich besser machen – anders als Amateure, die nur tun, was sie gut können oder was ihnen Freude bereitet.
Neben dem Sport studierte ich Medizin. Während andere nach dem Training chillten, sass ich mit einem Medizinbuch da und lernte. Massagen und Physiotherapie waren regelmässig Teil der Routine, um Blessuren oder Gelenkprobleme zu behandeln. Damals verbrannte ich sicher 5000 Kalorien täglich – heute denke ich bei 4000 Kalorien: «Wow, guter Tag!» Die Ernährung war sekundär, weil ich mit 20 einen extrem hohen Stoffwechsel hatte. Wir achteten darauf, genug zu essen, aber nicht unbedingt auf höchste Qualität. Rückblickend war das eine Zeit, in der ich körperlich in Topform war, auch ästhetisch: Ich habe viel gemodelt für Marken wie O’Neill, und mein Körperfett war extrem niedrig. Diese Routine war intensiv, aber sie hat mich Disziplin und Struktur gelehrt, die ich heute noch nutze.
Welche körperlichen Fähigkeiten sind als Profi-Kitesurfer am wichtigsten?
Das Wichtigste ist die mentale Stärke. Du brauchst Resilienz und die Bereitschaft, Dinge zu tun, die andere nicht machen. Beim Kitesurfen übst du denselben Trick 15 – 20 Mal hintereinander, obwohl du ständig stürzt – das ist pure Kopfsache. Du fährst kurze Schläge, um effizient zu sein, und springst präzise ab, auch wenn Wind oder Wellen nicht ideal sind. Du machst weiter, egal wie oft du fällst, und das trotz Verletzungsrisiken.
Körperlich hilft eine athletische Basis, da viele Bewegungen aus Rotationen, Saltos und Sprüngen bestehen. Ich war mit einer Körpergrösse von 1,79 m und einem Gewicht von über 80 kg etwas zu gross und schwer – die besten waren kleiner, um die 1,75 m, und leichter, etwa 70 – 75 kg, was bei Sprüngen und Tricks Vorteile bringt.
Diese Mentalität, immer wieder aufzustehen und an Schwächen zu arbeiten, prägt mich bis heute. Ob ich für einen Marathon trainiere, Golf spiele oder Wellenreiten gehe – ich trainiere, was schwer ist, nicht nur, was Spass macht. Ein Beispiel: In Österreich trainierte ich viel auf Schnee, was gefährlicher war, weil Schnee hart ist, aber extrem effektiv für die Schirmkontrolle. Die meisten gingen bei Kälte, Böen oder schlechten Bedingungen nicht raus, ich schon. Das machte mich besser, weil ich in Venezuela, wo der Wind konstant war, dann alles viel leichter fand. Diese Bereitschaft, unangenehme Dinge zu tun, ist das, was Profis von Amateuren unterscheidet – nicht nur im Sport, sondern in jedem Bereich!
Foto: Bettina Hosp
Was hat dich an Medizin fasziniert, und wie kamst du darauf, das zu studieren?
Mit 15 war ich für ein Jahr bei einer Gastfamilie in Nashville, Tennessee, USA. Mein Gastvater war sehr resolut und sagte: «Du musst was Richtiges studieren – entweder Anwalt oder Arzt.» Als Sportler lag Medizin nahe. Ich liebte Basketball, war aber zu klein und nicht athletisch genug, um Profi zu werden, auch wenn es meine Leidenschaft war. Medizin faszinierte mich, weil sie Sport und Wissenschaft verband. Ursprünglich wollte ich in den USA studieren und hatte sogar ein Stipendium, aber 2003 lernte ich Kitesurfen kennen und blieb in Österreich. In Innsbruck schrieb ich mich für Medizin ein, weil das Studium flexibel war – ich konnte Klausuren und Praktika kompakt erledigen, während ich viel unterwegs war.
Das Studium war herausfordernd, aber machbar. Ich schloss 2012 ab, obwohl ich durch das Kitesurfen etwas länger brauchte. Im klinischen Jahr, wo du viel in der Klinik arbeitest, merkte ich, dass das «Arztsein» nicht meine Leidenschaft war. Unfallchirurgie hätte mich noch gereizt, weil sie actionreich ist, aber das Unternehmertum zog mich stärker. Trotzdem war das Studium unglaublich wertvoll: Ich nutze die Lernmethodik, das analytische Denken und das Gesundheitswissen bis heute: für Fitness, Ernährung oder Verletzungsmanagement.
Was waren die Beweggründe ein eigenes Unternehmen zu gründen, und welches war dein erstes?
2012 zog ich mit meiner heutigen Frau Bettina nach Hongkong, weil ich Asien als Zukunftsmarkt sah. Europa fand ich für Unternehmertum zu bürokratisch, und Amerika kam für meine Frau nicht infrage – sie hat eine starke Abneigung gegen die USA. Für mich war Amerika immer das Land der Möglichkeiten, aber Asien war die nächste beste Option, besonders wegen der Nähe zu China. Ein Kitesurf-Freund, Jerome, ein Schweizer Banker in Hongkong, bot mir ein Zimmer an, und so startete ich dort. Ich hatte keine klare Idee, was ich machen wollte, aber ich wusste: Ich muss in Asien etwas aufbauen.
Die ersten zweieinhalb Jahre, von 2012 bis Ende 2014, waren eine harte Business-Schule. Ich probierte alles: Online-Marketing, Network-Marketing, Affiliate-Marketing, Versicherungsverkäufe, Immobilien, Cold Calling. Ich machte viele Fehler, kam kaum voran, aber lernte enorm viel über Marketing, Verkauf, Branding und Fundraising. Mein erstes Unternehmen war Rivet, eine Plattform, die Menschen helfen sollte, Social Media zu meiden – eine Art digitale Entgiftung. Das war 2013 aber viel zu früh für den Markt, und es scheiterte. Schmerzhaft, aber lehrreich: Die richtige Idee zum falschen Zeitpunkt ist schlimmer als eine falsche Idee, weil du denkst, du bist auf dem richtigen Weg, aber es greift nicht. Rückblickend hätte ich vielleicht bei einem Startup mitarbeiten sollen, statt selbst zu gründen – ich hätte schneller gelernt. Aber wer weiss, ob ich dann 2014 in Kryptowährungen eingestiegen wäre.
Meine erste richtige Firma, OneBit (später TenX), startete 2015 und wurde 2016 ernsthaft. Wir entwickelten die weltweit erste Debitkarte, mit der man Kryptowährungen ausgeben konnte, zuerst mit Mastercard, dann Visa. Da China immer stärkeren Einfluss auf Hongkong ausübte, zogen nach einer Weltreise schliesslich nach Singapur. 2016 – 2017 war dann die intensivste Startup-Zeit meines Lebens. Wir wohnten in einer grossen Villa, nutzten das Erdgeschoss als Büro, arbeiteten sieben Tage die Woche, schliefen teils im Büro. Die Kultur war wie im Silicon Valley – wir zogen die richtigen Leute an, die für die Vision brannten. Ich würde das heute nicht mehr machen, aber damals war es magisch.
Was bedeutet für dich «Mindset»?
Mindset heisst für mich, Reibung zu lieben. Diese Idee kommt aus meiner Kindheit. Wir spielten als Familie leidenschaftlich Brettspiele – Monopoly, Risiko, Siedler. Ich habe eine jüngere Schwester, und wenn ich gewann, halfen meine Eltern ihr, um das Spiel ausgeglichen zu halten. Das prägte mich unterbewusst: Ohne Reibung bist du nicht am Gewinnen. Beim Kitesurfen merkte ich: Wenn du gut bist, kommt Neid. Erfolg bringt Kritik, aber das zeigt, dass du auf dem richtigen Weg bist. Evolutionär reagieren Menschen auf Statusanstieg mit Angst, weil sie ihren Platz in der Gruppe verlieren könnten. Wenn jemand abnimmt, klatschen Freunde zunächst, aber nach ein paar Monaten sagen sie: «Übertreibst du nicht?» Das ist keine Bosheit, sondern Angst, im Status zu fallen.
Ein starkes Mindset erkennt diese Reibung, schätzt sie und nutzt sie als Antrieb. Ich suche sie bewusst: Wenn es zu einfach ist, weiss ich, dass ich nicht vorankomme. Beim Kitesurfen, im Business oder in der Familie – ich kreiere Reibung, weil sie Fortschritt bedeutet. Wenn ich merke, dass es in einem Bereich zu ruhig ist, provoziere ich bewusst Widerstand, um mich zu pushen. Das zieht sich durch mein Leben: Ohne Reibung kein Wachstum!
Wie baut man in drei Schritten ein unbezwingbares Mindset auf?
Erstens: Verstehen, warum Menschen auf Erfolg mit Kritik reagieren. Viele geben auf, wenn sie den ersten negativen Kommentar auf Social Media oder bei einer Diät bekommen. Verstehe, dass das normal ist – es ist evolutionär bedingt.
Zweitens: Einen Plan machen, um Emotionen zu kontrollieren. Jeder hat Angst, Scham oder Unsicherheit, aber du kannst lernen, schnell in positive Emotionen zu kommen. Ich umgebe mich mit positiven Menschen, schaue Sitcoms statt Horrorfilme, lese News nur fürs Business. Diese kleinen Techniken helfen, negative Emotionen zu überwinden.
Drittens: Umsetzen mit Disziplin. Mach deine Ziele zum Muss, nicht zum Wunsch. Ich nutze öffentlichen Druck: Indem ich Ziele laut ausspreche, ziehe ich Hater an, die mich antreiben, weil ich sie nicht gewinnen lassen will. Mein Buch «Grenzenlos erfolgreich» geht genau darauf ein.
Ein Beispiel: Wenn ich für einen Marathon trainiere, sage ich es öffentlich, weil ich weiss, dass die Erwartungen und die Kritik mich zwingen, durchzuziehen. Diese drei Schritte – Verstehen, Planen, Umsetzen – bauen ein Mindset, das dich durch jede Herausforderung trägt.
Foto: Julian Hosp
Was ist deine Strategie, um in Familie, Gesundheit, Beruf und Finanzen erfolgreich zu sein?
Du kannst in allen Bereichen erfolgreich sein, aber nicht gleichzeitig – es braucht eine Reihenfolge. Geld zuerst zu haben, macht Freundschaften, Beziehungen oder Motivation schwer. Wenn du reich bist, ist es schwer, echte Freunde oder einen Partner zu finden, der nicht dein Geld will. Ich habe mich zuerst um Fitness, Beziehung und Freundschaften gekümmert, dann Business und Finanzen aufgebaut. Kinder kamen, als alles stabil war – teils bewusst, teils Zufall, da unsere Kinder IVF (In-vitro-Fertilisation)-Kinder sind. Der Weg war nicht immer einfach: Unsere Zwillinge sind im Moment zwei, unser Älterer vier, und die Planung war komplex. Aber rückblickend war es perfekt, weil Business und Finanzen gesichert waren, bevor die Kinder kamen.
Heute sind alle Bereiche abgedeckt: Ich habe eine tolle Frau, gute Freunde, Zeit für Sport und die Finanzen. In meiner Business-Hochphase litt die Fitness, weil ich nicht alles gleichzeitig schaffen konnte. Wenn du Kinder früh hast, ist das okay – du hast andere Prioritäten. Wichtig ist, ehrlich zu sein, was du willst, und nicht fünf Dinge gleichzeitig zu versuchen. Jugendliche wollen oft zuerst Geld, weil sie denken, es löse alle ihre Probleme. Tatsächlich kann es dabei helfen, aber macht andere Dinge schwerer. Meine Strategie war, die Grundlagen – Beziehung, Freundschaften, Gesundheit – zu legen, dann Business und Finanzen aufzubauen, und schliesslich die Familie. Das hat für mich funktioniert.
Was sind die Top-3-Fähigkeiten, um ein erfolgreiches Business aufzubauen?
Erstens: Als Selbstständiger musst du exzellent in der Umsetzung sein, als Unternehmer gut im Führen, Motivieren und Kündigen von Mitarbeitern. Kündigen ist für viele schwer, aber essenziell, um ein Team stark zu halten.
Zweitens: Du brauchst Produktverständnis oder Marketing- und Verkaufsfähigkeiten – idealerweise beides. Die besten Unternehmen haben beides, aber eines reicht, um voranzukommen. Wenn du ein tolles Produkt hast, aber niemand davon weiss, scheiterst du. Umgekehrt kannst du mit grossartigem Marketing ein mittelmässiges Produkt verkaufen – aber nur kurzfristig.
Drittens: Als Unternehmer musst du wissen, wann du alles gibst und wann du umsteuerst. Vollgas gibst du, wenn du von deiner Vision überzeugt bist, die Daten stimmen und Kunden dein Produkt lieben – auch wenn es holprig wird, bleibst du dran, weil du den Erfolg spürst. Aber du musst auch zuhören: Wenn Kunden, dein Team oder der Markt dir zeigen, dass etwas nicht funktioniert, machst du einen Pivot – du passt dein Produkt, deine Strategie oder deinen Fokus an, ohne die Kernidee aufzugeben. Der Trick ist, diese Balance zu meistern: stur genug, um durch Rückschläge zu kämpfen, und klug genug, um zu erkennen, wann ein Kurswechsel nötig ist.
Erfolgreiche Unternehmer sind entweder richtig gut darin, ein starkes Produkt zu bauen, oder sie glänzen im Verkauf und Netzwerken – am besten beides. Dazu kommt die Fähigkeit, die richtigen Leute einzustellen und sich ehrliches Feedback zu holen. Diese Mischung aus Durchhaltevermögen, Anpassungsfähigkeit und Kompetenz macht den Unterschied.
Würdest du aktuell Kryptowährungen für ein Investment empfehlen? Wenn ja, welche?
Ich empfehle keine Investments, sondern teile, was ich tue. Mein Krypto-Anteil ist aktuell minimal, weil viel Spekulation aus dem Markt ist und ich mehr Downside als Upside sehe. Null Prozent halte ich für riskant, falls der Markt plötzlich steigt – das kann schnell gehen, und emotionale Panik-Entscheidungen führen oft zu Käufen an Höhepunkten. Ich würde nur Bitcoin wählen – die stabilste, bekannteste Kryptowährung mit dem geringsten Risiko im Vergleich zu Altcoins.
Der Nasdaq verhält sich ähnlich, hat aber aktuell ein besseres Risiko-Nutzen-Verhältnis, weil Tech-Aktien weniger volatil sind. Wenn jemand 0% Allokation hat, ist jetzt ein guter Zeitpunkt für eine kleine Position Bitcoin, sagen wir 2 – 3 % des Portfolios. Hier kann man bei kleinem Budget ruhig mal 200, 300 oder 400 Euro investieren. Das schützt vor Panik, wenn der Markt steigt, und begrenzt Verluste, wenn er fällt. Grössere Positionen würde ich aktuell nicht eingehen, da der Markt unsicher ist. Bitcoin ist meine einzige Krypto-Position, weil er die sicherste Wette im Raum ist.
Was motiviert dich fitnessmässig und in welcher Form bist du heute?
Fitness habe ich in meiner Business-Phase vernachlässigt. Business, Finanzen und meine Beziehung waren top, aber die Gesundheit litt, weil ich die Zeit nicht hatte. Nach dem Verkauf meiner Firma Cake 2024 hatte ich plötzlich Zeit und wollte meine Topform zurück.
Aktuell bin ich fitter als je zuvor, besonders beim Laufen und Wellenreiten. Mit 79 kg und 9% Körperfett bin ich nah an meiner Kitesurf-Form von damals, als ich mit 20 für Marken wie O’Neill modelte. Meine Frau Bettina sagt, ich sehe aus wie damals mit 24, aber ich denke, 2% Körperfett könnten noch runter, um die Ästhetik zu perfektionieren. Für den Berlin-Marathon 2025 will ich unter 3 Stunden laufen und vielleicht 73 kg erreichen, um jedes Kilo zu sparen. Funktionelle Fitness für Hyrox oder Crossfit ist mein Ziel, nicht Bodybuilding – ich will Leistung, nicht nur Optik, was nicht bedeuten soll, dass Bodybuilder keine Leistung bringen.
Die Motivation ist, mit 38 Jahren mein Maximum zu erreichen. Beim Wellenreiten war ich kürzlich so gut wie nie – ich hatte richtig gute Barrels und Tubes, besser als in meinen 20ern. Auch beim Laufen bin ich in Topform: Ich trainiere für einen Sub-3-Stunden-Marathon, was ich früher nie geschafft habe. Basketball oder Kitesurfen werde ich nicht mehr auf Topniveau bringen – dafür fehlt die Athletik – aber funktionelle Fitness und Ausdauer sind jetzt meine Stärken. Es geht darum, meinen Körper an die Grenze zu bringen, solange ich es noch kann.
Wie sieht dein aktuelles Sportprogramm aus, und wie integrierst du es in deinen Alltag?
Mein aktuelles Sportprogramm ist intensiv fokussiert auf den Berlin-Marathon und Hyrox-Events, und basiert auf funktionellem Training sowie Ausdauer. Es umfasst:
- Laufen (Ausdauer): 60 – 70 km pro Woche in Herzfrequenz-Zone 2, verteilt auf fünf Läufe mit Steigerung auf 100 km bis Ende Juni für den Berlin-Marathon
- High-Intensity-Intervalltraining (HIIT): Einmal täglich, sechs Tage pro Woche, z. B. Rudern oder Ski-Ergometer, wird in den letzten 12 Wochen vor dem Marathon reduziert
- Krafttraining (funktionell): sechs Tage pro Woche, davon 2x Full-Body-Krafttraining mit komplexen Übungen wie Squats, Deadlifts, Bench Press, Pull-Ups (z. B. 5 x 5 Sätze Bankdrücken, Schulterdrücken, vorgebeugtes Rudern). Einmal wöchentlich «High-Rep-Low-Weight» (z. B. 25 Kniebeugen mit 16 kg Kettlebell) für Ausdauer und mentale Stärke. Isolation wie Bizeps-Curls wird vermieden
- Hyrox-Vorbereitung: Zwei Mixed-Couple-Events (Mai, Juni) und eine Staffel in Berlin mit Freunden, um Teamgeist und Wettkampfspass zu fördern
- Fokus vor Marathon: In den letzten 12 Wochen wird HIIT reduziert, aber Krafttraining für die Beine bleibt, um Stabilität zu sichern
Als Vater von drei kleinen Kindern und Business-Coach integriere ich das Training effizient in meinen Alltag und gestalte es zusammen mit meiner Frau als Paar-Aktivität. Unsere Prinzipien sind:
- Partnerschaft: Training mit meiner Frau macht Spass, hält uns fit und stärkt unsere Beziehung
Wenn du Inspiration und effektive Übungen für deinen Trainingsplan suchst, dann wirf einen Blick auf unseren Artikel „Warum ein Trainingsplan der Gamechanger für deine Fitnessziele ist“ – oder sichere dir direkt die erprobten MyWorkout Trainingspläne und überlasse nichts dem Zufall!
Foto: Bettina Hosp
- Zeitmanagement: Wir trainieren früh morgens oder abends, wenn die Kinder schlafen, um Familie und Business zu balancieren
- Struktur: Das Programm ist straff organisiert, mit klaren Trainingszeiten, um trotz vollem Alltag Konstanz zu gewährleisten
- Funktionalität und Intensität: Das Training ist auf Leistung und Alltagstauglichkeit ausgelegt – schwere, grundlegende Bewegungen und Ausdauer fördern Kraft und mentale Stärke, die auch im Business helfen
Wie sieht deine Ernährung aus, und nutzt du Supplements?
Als Kitesurfer ass ich günstig, Hauptsache viel – mit 20 war Qualität egal, weil ich alles verbrannte. Wenn wir unterwegs waren, suchte ich das meiste Essen für 5 Euro, um den Hunger zu stillen. Später testete ich Keto sowie eine Carnivore Diät, besonders in Phasen mit wenig Ausdauersport, als ich nur drei Workouts pro Woche machte und viel im Business war.
Ich setze auf hochwertiges, unverarbeitetes «real food», wie meine Kinder und ich es nennen – Essen, dessen Herkunft klar ist, im Gegensatz zu «fake food» wie bunten Cerealien. Meine Ernährung unterstützt mein Marathon-Training und priorisiert Qualität. Sie umfasst:
- Gemüse: Liefert essenzielle Mikronährstoffe und Ballaststoffe
- Fleisch: Hauptquelle für 160 – 180 g Eiweiss täglich (2 g pro kg Körpergewicht), reduziert Heisshunger auf Süsses
- Nudeln und Brot: Kohlenhydrate als Energielieferant für Ausdauer, allerdings etwas reduziert
- Gute Fette: Avocado und Nüsse für gesunde Fette
- Wenig Zucker: Um Blutzuckerspitzen zu vermeiden und die Energie stabil zu halten
Meine Supplemente sind gezielt und simpel, um Leistung zu steigern und Mängel auszugleichen:
- Multivitamin: Sichert Mikronährstoffe ab, die durch intensives Training fehlen könnten
- Kreatin: Verbessert Leistung, führt bei mir aber leicht zu Wadenkrämpfen
- Fischöl: Fördert die Gelenkgesundheit
- Magnesium/Zink: Hilft gegen Wadenkrämpfe, die durch Kreatin ausgelöst werden
- Kein Vitamin D: Vermeide ich, da meine Blutwerte hoch sind und Zusatzpräparate bei mir Schwindel verursachten
Was möchtest du unseren Lesern mit auf den Weg geben?
«Folge deiner Leidenschaft» ist der schlechteste Rat, den du bekommen kannst. Überlege genau, was du willst – nicht «mehr Geld», sondern wie viel, welche Gesundheit, welche Beziehung! Finde Leute, die genau das erreicht haben, und folge ihren Schritten. Gib dir 5 – 10 Jahre, nicht nur ein paar Monate und fokussiere dich. Leidenschaft allein bringt dich nicht ans Ziel. Ich wollte Milliardär werden, hatte es kurz auf dem Papier im Krypto-Boom, aber dann kam der Crash.
Es war ein sportliches Ziel, kein Ego-Ding. Jetzt priorisiere ich Familie, Fitness und Zeit mit meiner lieben Frau Bettina. Das ist meine aktuelle Leidenschaft, aber sie macht mich nicht zum Milliardär. Wenn ich das wollte, würde ich ein KI- oder Medizin-Startup gründen – nicht aus Leidenschaft, sondern weil es das Ziel erfüllt.
Sei ehrlich: Was willst du wirklich, und wo ist der beste Ort dafür? Der Ort prägt dich – ich bin aus Tirol weg, weil meine Ziele anderswo besser passten. In Tirol ist es super für Skifahren oder Rente, aber nicht für Unternehmertum oder eine junge Familie.
Der Profi macht, was nötig ist – der Amateur, was Spass macht. Definiere dein Ziel, finde den Weg, und mach es zum Muss. Das hat mein Leben geprägt, und ich hoffe, es inspiriert dich, deinen eigenen Weg zu gehen.
hosp ist ein scammer, fährt firmen gegen die wand
Julian Hosp ist ein bekannter Selbstdarsteller, aber leider auch ein Scharlatan. Ein erfolgreicher Unternehmer ist er schon gar nicht, bisher hat er alles in den Sand gesetzt, was er angefasst hat, und die Investoren haben dabei viel Geld verloren.
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