Oscar Karem Oscar Karem im Sessel in einem Anzug

Foto:  Diana König

Der österreichische Unternehmer und Business-Mentor Oscar Karem hat sich unser Geld- und Wirtschaftssystem genau angeschaut und möchte in diesem Artikel sein Wissen mit dir teilen.

 

Es sei an der Stelle gesagt, dass einige Menschen nicht wollen, dass du das liest und dich mit unserem Geldsystem beschäftigst, denn je mehr Leute Bescheid wissen und sich aktiv dagegen einsetzen, desto schlechter ist es für die Reichen und Mächtigen und desto mehr Möglichkeiten erhältst du selbst, dir ein finanziell stabiles Leben aufzubauen. Aus genau diesem Grund, hat sich Oscar dazu entschieden, das Thema für all diejenigen, die sich normalerweise nicht damit beschäftigen, offen zu legen und greifbar zu machen.
 
Als Unternehmer hat er sich schon früh mit dem Wirtschaftssystem auseinandergesetzt. Er wollte viele Dinge nicht wahrhaben, musste sie aber letztendlich akzeptieren. Einiges ist tatsächlich beängstigend, trotzdem sind es Fakten, die nicht zu bestreiten sind.
 
Hier wird dir Oscar erzählen, was du über unser Geldsystem wissen musst und was du für dich und deine Familie tun kannst, um in Zukunft deinen Wohlstand zu erhalten und aufzubauen. Bist du bereit für die unbequeme Wahrheit? Dann lass uns starten!
 
Anstatt uns auf den drohenden Hurrikan zu konzentrieren, verschliessen wir im deutschsprachigen Raum die Augen und lenken uns mit Nebensächlichkeiten ab. Wir erschaffen künstliche Probleme und diskutieren über Gendern und wie viele verschiedene Geschlechter es gibt, während wir gleichzeitig den Wohlstand, den wir einst hatten Stück für Stück abgeben.
 
Die grösste Bedrohung für Europa und die Welt ist nicht eine Terrorgruppe, die sich in einer Höhle in Irak oder in Syrien versteckt und auch kein Russe in seinem Palast und es ist auch nicht der Klimawandel, sondern es ist unsere eigene finanzpolitische Verantwortungslosigkeit. Ich rede hier von den globalen Handelsungleichgewichten, den Haushaltsdefiziten und die völlig ausser Kontrolle geratene Geldschöpfung, aber vor allem rede ich von der Gesamtverschuldung und deren ungedeckten Verbindlichkeiten.
 
Das alles wird eine Finanzkatastrophe auslösen, wie wir sie noch nie erlebt haben. Und für viele wird diese Katastrophe verheerende Folgen haben aufgrund ihrer menschlichen Trägheit. Natürlich will ich nicht, dass das passiert, aber der Schaden ist bereits angerichtet und du entscheidest, ob du wie an kalten Tagen lieber im Bett bleibst oder doch endlich aufwachst.
 
Doch dafür musst du bereit sein, mit mir tief in unser Wirtschaftssystem, in unser Geldsystem und in unser Machtgefüge einzutauchen, um das Gesamtsystem zu verstehen und daraus die für dich richtigen Entscheidungen treffen zu können.
 
Das Endspiel hat begonnen. Die Verschuldung nimmt schneller zu als das Wirtschaftssystem. Du entscheidest, ob du deine nächsten Schachzüge bewusst wählst, auf der Basis von Verständnis oder weiterhin blind wegschaust und zum Opfer der kommenden Finanzkrise wirst, die mit 1998 und einiges höher sein, doch die gute Nachricht ist, es muss für dich nicht so kommen bzw. kannst du den Hurrikan sogar für dich nutzen.

Versklavung der Menschheit durch unser System

Wir müssen den Schleier der Täuschung durchdringen und die Wahrheit enthüllen, die sich dahinter verbirgt. Sei nicht beunruhigt, wenn du die Täuschung dieses System nicht ganz begreifst, auf den ersten Blick verstehen es nur sehr wenige Menschen. Es ist äusserst schwierig, die Zusammenhänge zu verstehen, denn das System wurde bewusst so komplex und undurchsichtig gestaltet.
 
Ein bekannter Wirtschaftswissenschaftler sagte dazu einmal: «Auf diese Weise kann die Regierung heimlich und unbeobachtet den Reichtum des Volkes konfiszieren, und nicht einer von einer Million Menschen wird den Diebstahl entdecken.”
 
Die Zahl der Sklaven auf diesen Planeten war noch nie so hoch wie heute. Noch nie in der Geschichte der Menschheit wurden so viele Menschen von so wenigen ausgeplündert. Das, was passiert und wie es passiert, ist der grösste Betrug in der Geschichte der Menschheit.

Mann schaut sich im Spiegel an

Foto:  Diana König

Was ist eine Währung?


Und um den Betrug hinter diesem perfiden System zu erkennen, möchte ich mit dir kurz in die Geschichte eintauchen, um zu verstehen, wie es denn überhaupt so weit kommen konnte.


Einer der Gründe, warum heute dieses finanzielle Chaos auf der ganzen Welt besteht, ist, dass die Menschen den Unterschied zwischen Währung und Geld nicht verstehen. Selbst dein Finanzberater, dein Banker und auch dein Buchhalter werden dir den Unterschied zwischen Währung und Geld höchstwahrscheinlich nicht erklären können.


Ein Geldschein ist kein Geld, es ist ein spezielles Tauschmittel, das wir verwenden, um Dinge zu kaufen. Das Geld in deiner Tasche, auf deinem Bankkonto ist eine Währung, lediglich eine Recheneinheit. Er hat eine Zahl, ist einigermassen haltbar, leicht zu transportieren und du kannst ihn gegen andere Scheine tauschen.


Genau hier liegt der Knackpunkt: Dieser Schein ist sogenanntes «Fiatgeld», das bedeutet, es hat keinen echten Wert. Sein Wert beruht nur auf dem Vertrauen, den Menschen ihm schenken. Dann gibt es noch das «Warengeld». Gemeint sind z.B. Goldmünzen oder Silberbarren. In der Antike diente auch Kupfer als Warengeld. Diese Art Geld dient heutzutage vor allem als «Wertaufbewahrungsmittel» – es kann seine Kaufkraft über einen langen Zeitraum behalten. Und weil es einen inneren Wert hat, ist es das Gegenteil von Fiatgeld. Warengeld wird viel weniger von Inflation oder politischen Krisen beeinflusst. Trotz dieses Wissens fällt es vielen Menschen schwer zu glauben, dass unser gesamtes System auf einer solchen Täuschung aufgebaut ist. Aber das ist die Art und Weise, wie es funktioniert!

Inflation – im Kern eine Lüge


Was mich persönlich wirklich nachdenklich macht, ist unsere Unfähigkeit aus der Geschichte zu lernen. Wir wiederholen dieselben dummen Fehler immer und immer wieder. Das einzige was sich ändert ist unsere Kleidung und die Technologien die wir nutzen, aber wir machen immer noch dieselben Fehler, die schon vor tausenden von Jahren gemacht wurden. Wie die alten Griechen mit Sparta, die durch die Entwertung ihres Geldes ihre eigene Kultur zerstörten.


Heute wiederholen wir genau dieselben Fehler, dieselbe Geldentwertung und dieselben Defizit-Ausgaben, und zwar aus den selben Gründen.


Ich sage es dir nur ungern, aber das Währungssystem ist gegen dich aufgestellt. Auch wenn das jetzt vielleicht hart für dich klingt und ich an Sympathiepunkten bei dir verliere, aber wenn du ein durchschnittlicher Bürger bist, der hart arbeitet und sein Geld auf der Bank spart, bist du der grösste Verlierer in diesem System. Die grössten Gewinner sind die Leute, zu denen das neu gedruckte Geld fliesst. Während sie immer reicher werden, wirst du immer ärmer.


Die meisten Menschen denken tatsächlich immer noch, dass dieses Papier noch so wertvoll wie Gold ist. Doch das ist eine Illusion aus der Vergangenheit. Früher war jeder einzelne Geldschein durch eine bestimmte Menge an Gold abgesichert. Die Geldscheine waren nur Quittungen, die du bei der Bank gegen echtes Gold oder Silber eintauschen konntest. Es war dasselbe, wie wenn du heute zur Reinigung gehst, dein Hemd abgibst und sie dir ein Papierstück für dein Hemd ausstellen. Der Wert ist das Hemd in der Reinigung und nicht das Stück Papier. Auf dem Papier steht nur, dass du das Hemd besitzt. Das ganze System baute auf Vertrauen auf, nämlich dass du den Schein in deiner Hand zu jeder Zeit gegen echtes Geld eintauschen kannst.


Doch genau dieses System ermöglichte den grossen Betrug, mehr Scheine zu drucken, als Gold und Silber als Deckung vorhanden war.

rolled dollars

Foto: pixabay.com, pasja1000

Die USA haben gedruckt bis die Druckerpressen rauchten und die ganzen Dollarscheine haben sich in alle möglichen Länder verteilt. Das ging so lang, bis Länder wie Frankreich misstrauisch wurden und ihr Gold zurückforderten. Als weitere Nationen auf den Zug aufgesprungen sind und ebenfalls ihr Gold zurückforderten, hatte Amerika ein grosses Problem. Als der Druck dann zu gross war, haben die USA 1971 den Goldstandard fallen lassen. Damit wurde eine Täuschung zur Norm und wir sind heute noch darin gefangen. Seitdem haben wir diese Dinge namens Zahlen und Konten, aber nichts davon ist real. Es sind alles nur leere Versprechungen.   Schau dir das Geld in deiner Tasche an. Es ist nur Papier. Aber wenn die Zentralbank das Papier mit besonderen Zeichen bestückt und Hologramme drauf macht, wird es plötzlich zur Währung. Wenn du versuchst diese Wahrheit mit jemanden zu teilen und erzählst, dass dieses Geld aus dem Nichts erschaffen wurde und dass es keinerlei Sicherheiten gibt und diese Scheine in Wirklichkeit nicht mehr oder weniger wertvoll sind wie Monopoly-Geld, dann werden dich die Leute ansehen als wie wenn du nicht mehr alle Tassen im Schrank hast. Aber diese Entwicklung ist keineswegs neu.   Es ist absolut unvermeidlich, dass dieses Währungssystem kollabiert, denn in diesem System hat sich einfach zu viel Energie aufgestaut, die freigesetzt werden muss. Und wenn das geschieht, wird ein gewaltiger Vermögenstransfer stattfinden, der sowohl diejenigen betrifft die auf der einen als auch auf der anderen Seite der Wette stehen. Viele Menschen sind sich nicht einmal bewusst, dass sie Teil dieser Wette sind – egal ob sie aktiv teilgenommen haben oder nicht. Dieser Vermögenstransfer betrifft jeden, ob man daran teilnehmen will oder nicht. Wenn du Cash hältst hast in eine Richtung gewettet. Wenn du Sachwerte hältst, hast du in die andere Richtung gewettet. Die Geschichte hat gezeigt, dass Währungen scheitern – immer.   Es wird passieren, denn im Laufe der Geschichte gab es Tausende von Fiatwährungen und keine einzige hat überlebt. Das heisst, die Ausfallquote liegt bei 100%. 1971 hat man dieses Experiment gestartet und beschlossen, dass alle Währungen auf der Welt gleichzeitig Fiatgeld sein sollen. Aber jede Fiatwährung hat durchschnittlich nur 30 Jahre überlebt, warum sollte es dieses Mal anders sein? Das Einzige, was dieses Mal tatsächlich anders ist, ist die Tatsache, dass es sich um eine globale Situation handelt und die Probleme dieses Mal auf globaler Ebene verursacht werden. Wir werden noch in diesem Jahrzehnt ein neues Währungssystem haben, es ist unvermeidlich.   Trotz der historischen Beweise für die Instabilität von Fiatgeld und der Geldschöpfung glauben die Menschen immer noch, dass das Geld von heute einen Wert hat.   Meine Oma hat immer zu mir gesagt, dass das Geld nicht auf Bäumen wächst und sie hatte vollkommen recht, denn das moderne Bankensystem erschafft Geld schneller als es jemals auf Bäumen wachsen könnte.   Genau genommen wird dein Geld in jeder Sekunde, in dem es auf deinem Bankkonto liegt, entwertet. Und da jeden Tag mehr und mehr Geld gedruckt wird, wird der Wert eines jeden Euros in deiner Tasche weiter sinken. Es ist alles nur eine Fata Morgana, nur Schall und Rauch. Wenn du heute noch den Dollar von damals hast, dann hat der heute noch die Kaufkraft von damaligen 5 Cent. Man braucht also heute 20 Dollar um das zu kaufen, was man damals für 1 Euro kaufen konnte.   Stell dir vor, du blickst auf einen strahlend blauen Himmel und siehst nur einen einzigen Vogel, der immer höher und höher fliegt. So mag es aussehen, wenn man den Aktienmarkt betrachtet, der ständig neue Höhen erreicht. Doch was passiert, wenn dieser Vogel plötzlich keinen Auftrieb mehr hat?   Genau das passiert mit unserer Währung. Jeden Tag verliert sie an Höhe. Sie stirbt ganz langsam, Tag für Tag. Und dieser Prozess wird durch die Krise weiter beschleunigt, denn bei jeder Krise besteht ein Teil der Lösung darin, Geld zu drucken. Somit häufen sich neue Schulden an. Diese Schulden müssen entweder über direkte Steuern zurückgezahlt werden oder aber durch Inflation – eine versteckte Steuer, die hauptsächlich Sparer zahlen müssen.   Durch den verschwenderischen Umgang mit öffentlichen Mitteln werden die Steuern in die Höhe getrieben, in einem Teufelskreis aus höheren Staatsausgaben, höheren Steuern, effektiverem Eintreiben von Steuern, konsequenterem Durchsetzen von Steuergesetzen und höheren Staatsschulden – bis der Punkt des Zusammenbruchs erreicht ist.   Wir machen dieselben Fehler, immer und immer wieder. Laut einer Analyse von Milton Friedman und Anna Schwartz aus dem Jahr 1989 war auch die Rezession von 1920 bis 1921 das Ergebnis falscher Entscheidungen der Zentralbank.   Ob es sich um den Crash von 1929, 1987, die Dot-Com-Blase, die Rezession von 2008, den COVID-Crash oder irgendeinen Bankencrash handelte, es wurde immer mehr Geld gedruckt, um die Krise abzufedern. Die Inflation ist in ihrem Kern eine Lüge.   Stell dir vor unsere Wirtschaft ist ein Swimmingpool voller Geld. Das Was ser darin repräsentiert unser Geld. Wenn wir nun mehr Geld in die Wirtschaft «giessen», funktioniert es so, als ob ein Schwamm – unser «AngebotsSchwamm» – dieses zusätzliche Geld aufsaugt.   Die Dinge, die wir kaufen möchten, wie Lebensmittel, Kleidung und Dienstleistungen, ändern sich nicht, sie bleiben gleich. Aber die Kaufkraft des Geldes kann sich verändern. Wenn zu viel Geld in den Pool fliesst und das Angebot an Waren und Dienstleistungen nicht mithalten kann, entsteht ein Ungleichgewicht. Dieses Ungleichgewicht führt dazu, dass die Preise steigen. Warum? Weil es mehr Geld gibt, dass nach den gleichen Dingen sucht, und die Anbieter können die Preise erhöhen, da die Nachfrage hoch ist. Das bedeutet, dass das Geld, dass bereits im Pool war, nun weniger wert ist, weil du mehr davon benötigst, um die gleichen Dinge zu kaufen, die du zuvor mit weniger Geld gekauft hast.   Kurz gesagt, wenn zu viel Geld in die Wirtschaft fliesst, kann das dazu führen, dass die Preise steigen, und die Kaufkraft deines Geldes nimmt ab. Es ist so, als ob der Pool immer grösser wird, aber die Menge an Dingen, die du kaufen kannst, gleich bleibt, und deshalb scheint das Geld weniger wert zu sein. Es ist die Währung, die im Wert sinkt, nicht die Preise, die steigen.   Es spielt keine Rolle, wie sehr die Regierung auf der Grundlage ihrer verfälschten Daten behauptet es sei alles in Ordnung und die Preise würden nicht steigen oder wie sehr Vertreter der «Modern Monetary Theory» auf Grundlage von Buchhaltung behaupten, dass Geld drucken die Lösung und nicht das Problem ist. Jedes Mal, wenn Geld geschaffen wird, führt das zeitverzögert indirekt zur Inflation. Nicht weil nun mehr Geld auf den Konten der Banken liegt, sondern weil die Geldmenge durch das System gewälzt wird, was zu einem Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage führt, und das führt dann zu höheren Preisen. Das neue Geld stiehlt somit dem alten Geld den Wert.   Somit ist Gelddrucken Inflation, und mit der Inflation kommt die Illusion von Wohlstand.   Hast du denn noch nie das Gefühl gehabt, dass trotz Gehaltserhöhung und einem wachsenden Kontostand etwas nicht stimmen kann? Du hast zwar mehr Geld, aber trotzdem fühlst du dich nicht reicher, geschweige denn lebst du nicht besser. Das liegt daran, dass du in diesem Fall auch nicht reicher bist. Mehr Geld drucken schafft keinen Wert, sondern nur die Illusion von Wert. Auf dem Papier sieht es zwar so aus als wenn die Wirtschaft wächst und immer mehr Umsatz macht, doch in Wirklichkeit passiert gar nichts, ausser dass der Euro an Wert verliert.   Wenn dein Haus um 10% im Wert gestiegen ist und alle anderen Häuser ebenfalls, dann hat dieser Anstieg absolut keine Bedeutung, wenn du dein Haus verkaufst. Und das gilt für jegliche Art von Einkommen und Vermögen. Wenn der Wert deiner Vermögenswerte, sei es dein Einkommen, dein Haus oder deine Investitionen, steigt, aber die Kaufkraft deines Geldes sinkt, ist dieser Anstieg nur eine Illusion. Geld spielt keine Rolle. Die Kaufkraft schon. Und genauso verhält es sich mit deinen Rentenansprüchen. Auch wenn du Rente bekommen würdest, erwarte nicht, dass das Geld viel Kaufkraft haben wird. Es ist vielleicht nicht einmal das Papier wert, auf dem es gedruckt ist, zumindest bildlich gesprochen, denn das Papier wird abgeschafft. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche oder das «Allahu akbar» in der Moschee. Die Regierung verwässert konsequent unseren Reichtum und macht unsere Zeit zunehmend nutzloser. Dieser Prozess zieht dir bei jeder Gelegenheit den Teppich unter den Füssen weg.   Die meisten Menschen haben keine Ahnung, wie Geld geschaffen wird. Die Ökonomen, die Bänker und diese ganzen Finanzgurus lassen es so kompliziert klingen, damit sich die Menschen ja nicht damit befassen. Aber ich werde unser Geldsystem auf seine Essenz herunterbrechen, damit du hinter den Vorhang sehen kannst und wie dich das Ganze beeinflusst. Jede moderne Gesellschaft kreiert Währungen auf fast dieselbe Art und Weise. Nehmen wir den Euro als Beispiel, um zu verstehen, wie dieser Prozess in der gesamten Eurozone funktioniert.
Oscar Karem spricht auf der Bühne

Foto:  Diana König; Oscar hat sich auf den Kauf und die Entwicklung von Unternehmen spezialisiert und hilft Privat- sowie Geschäftspersonen, schnellere und höhere Gewinne zu erzielen. Auch an Events gibt er sein Wissen weiter

Erschaffung einer neuen Währung

Alles beginnt mit einem simplen Versprechen eines Politikers: Wählt mich und ich werde dafür sorgen, dass ihr mehr kostenlose Dinge bekommt, als meine Gegner es tun. Aber es gibt nichts umsonst. Um dieses Versprechen zu halten, stimmen Politiker für Defizitausgaben, was bedeutet das sie mehr ausgeben als sie tatsächlich haben. Wie finanziert die Regierung diese Versprechen? Durch den Verkauf von Anleihen. Anleihe ist im Endeffekt nichts anderes als ein glorifizierter Schuldschein. Ein Versprechen Geld in der Zukunft zurückzuzahlen, plus Zinsen natürlich. Anleihen sagen im Grunde genommen: «Ich schulde dir (Schuldschein) X-Währung plus X-Zinsen». Und diese Staatsanleihen sind das Fundament des weltweiten Geldsystems.   Wenn die Regierung nämlich jetzt frisches Geld benötigt, verkauft sie ihre Anleihen an die Zentralbank die diese Anleihen mit Geld kauft, welches sie aus dem Nichts erschafft. Das perverse an der Geldschöpfung ist, dass ja auch die «Geldscheine», die die Regierung im Tausch für die Anleihe bekommt eigentlich nichts anderes als Schuldscheine sind.   Die Regierung gibt also der Zentralbank Schuldscheine, die sich Anleihen nennen und erhält dafür von der Zentralbank ebenfalls Schuldscheine, die sich «Geld» nennen. Die Zentralbank und das Finanzministerium tauschen also in Wahrheit nur Schuldscheine aus und die Geschäftsbanken werden als Mittelsmänner dafür benutzt – wie durch Zauberei entsteht so neues Geld. Zumindest in den Computersystemen, denn das ganze Geldsystem ist nichts anderes als ein hoch und runter buchen in den Bilanzen der Banken.   Verstehst du das Ganze? Nein? Macht nichts, ich auch nicht, weil es absolut krank ist. Wenn du oder ich so etwas tun würden, müssten wir für mindestens 10 Jahre ins Gefängnis. Was du bei der ganzen Sache verstehen musst, ist in Wirklichkeit nur eines, nämlich dass diese Staatsanleihen unsere Staatsschulden sind.   Stelle dir vor, du gehst ins Restaurant, bestellst ein Fünf-Gänge-Menü, stehst danach auf, verlässt das Lokal und die Rechnung bezahlt jemand anderer – jemand, den du nicht einmal kennst. Klingt gut? Genau das passiert, wenn der Staat Schulden macht.   Nun denkst du vielleicht: «Natürlich müssen Schulden zurückgezahlt werden, das lernt man schon als Kind!» Da hast du recht, das gilt allerdings nur für uns beide. Für uns normale Bürger trifft das zu. Der Staat muss seine Schulden allerdings nicht zurückzahlen. Wozu? Er hat ja seine eigene Druckmaschine und kann jederzeit frisches Geld herstellen. Und da Schulden auf der einen Seite gleichzeitig auch immer das Vermögen auf der anderen Seite sind, hat auch niemand, der davon profitiert, ein Interesse daran, diese Schulden abzubauen. Es ist gar nicht realistisch, diesen Schuldenberg jemals abzubauen.   Unsere kostbare Zeit – das ist der wahre Wert, den wir gegen Geld eintauschen. Wir tauschen Stunde für Stunde, Tag für Tag und Jahr für Jahr Momente unseres Lebens gegen Zahlen ein. Zahlen, die jemand auf ein Stück Papier gedruckt oder einfach in einen Computer getippt hat. Diese Zahlen stehen für unser Blut, unseren Schweiss, unsere Tränen, unsere Arbeit, unsere Ideen und unser Talent. Somit sind wir es, die der Währung ihren Wert geben.   Aber der schlechte Witz an der ganzen Sache kommt jetzt: Ein beträchtlicher Teil unserer Steuern geht nicht in unsere Gemeinschaft zurück, sondern wird verwendet, um die Zinsen zu bezahlen. Unser hart verdientes Geld verschwindet also in den Taschen derer, die von diesem riesigen Schuldenberg profitieren. Die Zinsen für diese ausgedachten Schulden sind wie Ketten, die uns, unsere Kinder, Enkelkinder, Urenkelkinder an einen ewigen Schuldenturm fesseln. Ein auf Schulden basierendes System stellt sicher, dass es für jeden Euro, 1 Euro Schulden gibt. Diese Schulden enden am Ende bei den Armen und der unteren Mittelschicht. Diese Menschen sitzen dann auf diesen Schuldenbergen und zahlen Zinsen auf das Geld. Das fliesst dann zurück in den Bankensektor und wird dann an die Menschen verteilt, die an der Börse handeln. Insgesamt gesehen verteilt das System Geld von den Ärmeren an die Reichen.   Wenn also die Regierung eine Anleihe ausgibt, dann stiehlt sie damit in Wirklichkeit den Wohlstand aus der Zukunft. Hat dich jemand gefragt, ob du für den Wohlstand der letzten Jahre heute Steuern zahlen willst? Mich hat niemand gefragt. Und niemand fragt deine Kinder und Enkelkinder, ob sie in Zukunft hart arbeiten wollen, um für den Wohlstand, den wir jetzt geniessen, bezahlen möchten. Das ist, als ob ein Fremder eine fette Party schmeisst und die Rechnung deinen Kindern auf den Tisch legt.   Ich weiss, für viele Menschen ist dieses System wie ein unlesbares Buch, und obwohl es einen direkten Einfluss auf unser tägliches Leben hat, machen sich nur wenige die Mühe, die Mechanismen und Prozesse dahinter zu verstehen. Die Ironie dabei ist, dass dieses System nur deshalb funktioniert. Wir stehen an einem Wendepunkt in der Geschichte unserer Finanzen, und das, was du jetzt weisst, ist nur die Spitze des Eisbergs.  

Du stehst nun vor einer Kreuzung und hast jetzt zwei Wege vor dir:

Der erste Weg: Du schaltest einfach ab, vergisst das, was du gelesen hast, und hoffst, dass alles gut wird. Aber tief im Inneren weisst du, dass Hoffnung allein nicht ausreicht.   • Der zweite Weg: Du wirst proaktiv. Du bildest dich weiter. Du teilst diese Informationen, verbreitest das Wort, machst jeden um dich herum aufmerksam. Und vor allem, du bereitest dich vor, weil das, was kommt, grösser ist, als wir es uns je hätten vorstellen können.   Und nun liegt es an dir, dich endlich vom vorgegebenen Algorithmus zu befreien oder dich weiterhin auf die Märchen der Medien und die Inkompetenz der Politiker zu verlassen!

Dein Oscar Karem