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Digitale Geräte und Medien sind allgegenwärtig und haben unser aller Leben verändert. Gerade junge Menschen pflegen aber leider oft einen unbewussten Umgang damit – die schöne Influencerin oder der neuste Mode-Trend dürfen schliesslich nicht verpasst werden. Erwachsene sind davon nicht ausgenommen, auch wenn es hier vermutlich eher Nachrichten und Schreckenmeldungen sind, die konsumiert werden Die Wahrheit ist, dass alles, was wir sehen, hören oder lesen, einen Einfluss auf unsere Gedanken sowie langfristig auch auf unsere Entscheidungen und Handlungen hat. Dessen sollten wir uns bewusst sein. Hier erfährst du mehr über die digitale Entgiftung (Digital Detox) und wie es dein Leben verändern und dir neue Energie geben kann.
Was ist Digital Detox und warum zu viele Medien schädlich sind
Die ständige Nutzung von Smartphones, sozialen Medien und anderen digitalen Geräten und Plattformen, dazu zählt übrigens genauso das klassische Fernsehen, kann erhebliche Auswirkungen auf dein Wohlbefinden sowie dein Leben haben. Erschöpfung, Stress, Schlafstörungen und eine verringerte Produktivität gehören zu den typischen Folgen dieses permanenten Online-Daseins. Unser psychisches Gleichgewicht kann darunter leiden – der Druck, immer erreichbar und präsent sein zu müssen, kann Ängste und sogar Depressionen begünstigen. Alarmierende Studien zeigen, dass soziale Medien insbesondere bei jungen Menschen das allgemeine Glücksempfinden senken können. Der Vergleich mit dem scheinbar perfekten Leben anderer lässt dich an deinem eigenen Glück zweifeln. Dabei zeigen die meisten Menschen online nur die schönen Momente, die oft extra inszeniert werden, um anderen zu imponieren.
Beim Digital Detox geht es darum, sich allen digitalen Medien zu entledigen, dies bedeutet, dass du ganz bewusst alle elektronischen Geräte zur Seite legst bzw. deren Nutzung vermeidest oder drastisch reduzierst. Langfristig kann das Ziel sein, einen bewussten Umgang mit digitalen Medien und Geräten zu schaffen und zum Beispiel regelmässige Auszeiten abseits von Social Media und Co. einzuplanen.
Vorteile von Digital Detox
Achtsamkeit fördern
Digital Detox ermöglicht es, bewusster zu leben und den Moment ohne Ablenkungen zu geniessen. Dies steigert die Achtsamkeit und verbessert die Lebensqualität. Wenn du nicht auf digitale Geräte angewiesen bist, neigst du dazu, dich mehr körperlich zu betätigen, sei es durch Spaziergänge, Sport oder andere Outdoor-Aktivitäten. Dieser Anstieg an körperlicher Aktivität fördert nicht nur eine gesündere Lebensweise, sondern steigert auch dein allgemeines Wohlbefinden.
Mentale Gesundheit stärken
Die ständige Verfügbarkeit und Flut an Benachrichtigungen können einen anhaltenden Spannungszustand erzeugen. Wenn du dich jedoch bewusst von dieser digitalen Überlastung löst, kann dein Geist zur Ruhe kommen und sich erholen. Dies kann zu verbessertem Schlaf, reduziertem Stress und langfristig zu einer besseren psychischen Verfassung führen..
Zwischenmenschliche Beziehungen stärken
Ein Digital Detox schafft Raum für echte, tiefere Kommunikation und fördert bedeutsamere Verbindungen zu anderen Menschen. Ohne ständige Ablenkung durch Bildschirme kannst du dich voll und ganz auf persönliche Gespräche und Kontakte konzentrieren, was zu intimeren und wertvolleren Beziehungen führt. So geniesst du die gemeinsame Zeit mit deinen Liebsten ganz bewusst.
Fokus und Energielevel erhöhen
Durch die Abstinenz von fremden digitalen Inhalten gewinnst du mehr Zeit und Energie für deine eigenen Aufgaben und Ziele. Du kannst dich besser auf das Wesentliche konzentrieren und deine Energie gezielter einsetzen. Weniger negative Ablenkung bedeutet auch mehr positive Energie.
Schritte zur Umsetzung von Digital Detox
Bewusstmachung
Überprüfe regelmässig deinen Bildschirmkonsum und scheue dich nicht, ihn zu reduzieren. Die meisten Betriebssysteme bieten inzwischen praktische Funktionen, um deine App-Nutzung und Onlinezeit im Blick zu behalten.
Setze dir klare Ziele
Entscheide, wie lange du dich von deinen digitalen Geräten trennen möchtest – ob einen Tag, ein Wochenende oder sogar eine ganze Woche. Fang klein an und schalte zum Beispiel eine Stunde vor dem Schlafengehen dein Smartphone aus. So kannst du dann nach und nach weitere digitale Auszeiten einplanen. Ausserdem macht es Sinn, dir deiner Beweggründe für die Auszeit bewusst zu sein. Mache dir Gedanken darüber, was du dadurch gewinnen kannst.
Plane regelmässige Digital-Detox-Zeiten ein
Um den digitalen Verzicht wirkungsvoll umzusetzen, ist es hilfreich, feste Tage dafür zu bestimmen – zum Beispiel jeden ersten Samstag im Monat. So kannst du sicherstellen, dass an diesen Tagen keine anderen Termine dazwischenkommen. Informiere im Vorfeld alle Beteiligten über deine geplanten Digital-Auszeiten und erledige wichtige digitale Aufgaben schon im Vorfeld.
Schaffe dir digitale Rückzugsorte
Lege bestimmte Räume in deiner Wohnung fest, in denen digitale Geräte tabu sind. Dein Schlafzimmer, Wohnzimmer oder der Essbereich eignen sich dafür besonders gut. So kannst du dort ungestört arbeiten oder ein gutes Gespräch mit Familie und Freunden führen.
Aufbrechen in die Natur
Lasse die digitale Welt hinter dir und tauche ein in die Schönheit der Natur. Ob Wandern auf malerischen Pfaden, eine Radtour durch schöne Landschaften oder ein gemütliches Picknick – solche Outdoor-Abenteuer fördern eine tiefe Verbundenheit mit der Umgebung und bieten eine wohltuende Auszeit vom Bildschirmalltag.
Hard- und Software sperren
Die einfachste Methode ist wohl, dein Smartphone in den Flugmodus zu versetzen. Wenn dies nicht ausreicht, kannst du dein mobiles Telefon auch in einen Schrank legen und wenn nötig sogar abschliessen und den Schlüssel jemand anderem in die Hand drücken. Diese Person gibt dir das Gerät bzw. den Schlüssel erst nach der vereinbarten Zeit zurück. Es gibt allerdings auch Boxen mit Zeitschaltschlössern günstig zu kaufen, in die du dein Smartphone legen kannst. Alternativ lassen sich Apps und das komplette Telefon überwachen und sperren. Mehr dazu weiter unten im Abschnitt über Digital-Detox-Apps
Einführung von Digital Detox-Praktiken am Arbeitsplatz
Schaust du während der Arbeit immer wieder auf dein Handy? Damit bist du nicht alleine! Viele Menschen verbringen ihre Mittagspause damit, gedankenlos durch soziale Medien zu scrollen. Versuche, der Verlockung des Smartphone-Checkens zu widerstehen. Nutze deine Pause stattdessen, um bewusst zu essen, einen erfrischenden Spaziergang zu machen oder in ein fesselndes Buch einzutauchen. Dein Gehirn wird es dir danken – es braucht dringend eine Auszeit von der ständigen Bildschirmbelastung.
Auch wenn es während der Arbeit nicht immer einfach ist, eine digitale Pause einzulegen, gibt es Möglichkeiten, die Online-Zeit zu reduzieren. Überlege, welche Aufgaben du auch analog angehen kannst – Textentwürfe, Ideenskizzen oder To-Do-Listen lassen sich hervorragend auf Papier umsetzen. Du wirst sehen, wie du dadurch konzentrierter und produktiver arbeiten kannst.
Digital Detox Apps
Abschalten per App klingt auf den ersten Blick vielleicht seltsam, denn eigentlich geht es ja darum weniger Apps zu nutzen. Warum also eine App verwenden? Ganz einfach – statt komplett auf digitale Geräte zu verzichten, kannst du deine Nutzung auf ein Minimum reduzieren. Apps wie «Forest» helfen dir dabei, dein Handy bewusst beiseitezulegen.
Das lässt sich gut mit einer Diät oder dem Fasten vergleichen. Dabei ist es wichtig, den sogenannten Jojo-Effekt zu vermeiden. Besonders wenn du eine starke Gewohnheit oder Sucht zum Online-Leben hast, könnte der Detox sonst nicht wie gewünscht wirken. Verschaffe dir zunächst einen Überblick darüber, wie viel Zeit du digital verbringst und welche Auswirkungen das auf dein Leben hat. Systemfunktionen von Android und iOS können dir dabei helfen, aber Apps bieten oft genauere Einblicke und erweiterte Möglichkeiten zur kompletten Sperrung von Apps und mehr. Apps für den Digital Detox:
- Forest: Konzentriert bleiben
- Stay free
- QualityTime
- Stay Focused
- OffScreen
- Space
- Digital Detox: Focus & Live
- Minimalist Phone: Screen Time
- AppBlock
- Digitox: Bildschirmzeit
Digital Detox für Kinder und Jugendliche
Dazu können Probleme wie eine verminderte Aufmerksamkeitsspanne und eine erhöhte Suchtanfälligkeit gehören. Neben der Wissensvermittlung ist es ebenso wichtig, die Selbstreflexion zu fördern. Junge Menschen sollten über ihre eigene digitale Mediennutzung und deren Bedeutung in ihrem täglichen Leben nachdenken. Dieser Prozess der Selbstreflexion kann ihnen helfen, ein tieferes Verständnis ihrer Medienkonsumgewohnheiten zu entwickeln und notwendige Anpassungen vorzunehmen. Jugendliche werden eher die aufgestellten Regeln befolgen, wenn alle Familienmitglieder am Digital Detox teilnehmen. Deshalb ist es sinnvoll, medienfreie Zeiten für die gesamte Familie festzulegen.
Wie Eltern den Digital Detox unterstützen können
Eltern können eine zentrale Rolle dabei spielen, ihren Kindern einen digitalen Ausgleich zu ermöglichen. Statt sich ganz von Technologie abzuwenden, ist es wichtig, einen gesunden Umgang damit zu fördern. Ein wichtiger Schritt ist es, gemeinsam mit den Kindern neue, nicht-digitale Hobbys zu entdecken. Ob Sport, Musik, Kunst oder Lesen – es gibt viele Möglichkeiten, die Kreativität und Bewegung fördern. Solche Familienaktivitäten, wie etwa Wanderungen oder gemeinsames Kochen, stärken nicht nur die Bindung untereinander, sondern bieten auch eine willkommene Auszeit vom Bildschirm. Dabei kommt den Eltern eine Vorbildfunktion zu. Wenn Eltern selbst einen bewussten Umgang mit dem Smartphone oder dem Tablet pflegen, lernen Kinder dies natürlich leichter. Gemeinsam können dann Regeln für die Nutzung digitaler Medien aufgestellt werden, an die sich alle halten.
Technologische Hilfsmittel können ebenfalls unterstützend zum Digital Detox wirken. Wie oben schon genannt, gibt es Zeitmanagement-Apps oder Funktionen auf Handy oder Tablet, die dabei helfen können, die Nutzungsdauer zu überwachen und zu begrenzen. Inhaltsfilter können eingesetzt werden, um den Zugang zu unangemessenen Inhalten zu kontrollieren und eine sichere digitale Umgebung zu gewährleisten. Wichtig ist auch, dass Eltern und Kinder offen über ihre Erfahrungen und Gefühle im Umgang mit Digitalisierung sprechen. Regelmässige Reflexionsrunden helfen, das Bewusstsein dafür zu schärfen und gemeinsam Verbesserungen anzustossen. So können Familien einen ausgewogenen Umgang mit Technologie finden, der allen Beteiligten gut tut.
Strategie für Familien mit hohem Medienkonsum
In manchen Familien gibt es einen besonders hohen Medienkonsum, nicht selten machen die Eltern es vor und das Kind bzw. die Kinder machen es nach. Nutzt als Familie gemeinsam, die oben genannten Tipps und legt bestimmte Zeiten fest, in denen die Nutzung von Smartphones tabu ist – zum Beispiel während der Mahlzeiten oder vor dem Schlafengehen. Am besten laden alle Familienmitglieder ihre Mobilgeräte über Nacht im Wohnzimmer auf, damit sie nicht als erstes am Morgen ins Blickfeld geraten.
Benennt ein Familienmitglied, das die Regeln zu den Medienzeiten kennt und darauf achtet, dass sie von allen eingehalten werden. So vermeidet ihr Unstimmigkeiten, bei denen sich einzelne unfair behandelt fühlen. Nur wenn sich alle an die Vorgaben halten, kann das Konzept erfolgreich umgesetzt werden. Wichtig ist, dass der Übergang schrittweise erfolgt und alle Familienmitglieder die Chance haben, sich an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen. Mit etwas Geduld und Durchhaltevermögen findet ihr so einen ausgewogenen Umgang mit digitalen Medien.
Dauerhafte Gewohnheiten und Routinen aufbauen
Nur ein einmaliger Digital Detox reicht nicht aus – es geht darum, langfristig eine ausgewogene Balance zwischen digitaler und analoger Welt zu finden. Schon eine Stunde weniger Bildschirmzeit pro Tag kann unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit deutlich verbessern.
- Bildschirmfreie Zonen
Bestimme Bereiche, in denen keine digitalen Geräte genutzt werden dürfen. Besonders wichtig ist dabei das Schlafzimmer. Kurz vor dem Schlafengehen noch Nachrichten zu lesen, E-Mails zu checken oder auf Facebook zu surfen, stört die notwendige Entspannung. - Analoge Alternativen
Ein Wecker, eine Armbanduhr, eine Taschenlampe, ein Notizblock und eine Landkarte können den ständigen Griff zum Smartphone überflüssig machen. Das erleichtert es dir, das Handy häufiger zu Hause zu lassen, zum Beispiel beim Einkaufen oder Spazierengehen. - Keine Push-Nachrichten
Wenn dein Smartphone bei jeder eingehenden E-Mail oder Nachricht eine Benachrichtigung sendet, steigt die Versuchung, ständig nachzuschauen. Das lenkt dich immer wieder von dem ab, was du gerade tun möchtest. Die Empfehlung ist hier klar, Push-Benachrichtigungen zu deaktivieren.
Fazit
Jedes Scrollen und Wischen auf dem Smartphone raubt dir wertvolle Zeit, die du stattdessen für dich selbst und deine Liebsten nutzen kannst. Anstatt dich mit fremden Inhalten zu beschäftigen, ist es oftmals sinnvoller, dich auf dein unmittelbares Umfeld zu konzentrieren. Negative Informationen aus Nachrichten wie Klimawandel, Kriege, Unfälle usw. ziehen Energie von dir ab.
Digital Detox ist eine Chance, das Gleichgewicht zwischen deinem digitalen und realen Leben wiederherzustellen und neue Energie für den Alltag zu erlangen. Indem du die Nutzung von Gerätschaften wie Smartphones, Computern und TV reduzierst oder pausierst, kannst du deine körperliche und geistige Gesundheit verbessern. Du wirst weniger gestresst, schläfst besser und hast mehr Zeit für Offline-Aktivitäten und persönliche Beziehungen.
- https://www.fritzundfraenzi.ch/medien/digital-detox-ab-auf-die-zeitinsel
- https://www.ins-netz-gehen.info/eltern/beratung-und-informationen-zur-mediennutzung/digital-detox-fuer-familien
- https://www.persona.de/magazin/artikel/digital-detox-arbeit-freizeit
- https://www.chip.de/news/Digital-Detox-Apps-Dauerbelastung-Smartphone-bekaempfen_133310664.html
- https://www.ovb.eu/blog/artikel/digital-detox-die-besten-tipps-fuer-eine-digitale-auszeit.html