Foto: Jens Fitterer
Andreas Mühlburger ist nicht nur IFBB Elite Pro Athlete und Mister Universe 2025, sondern auch diplomierter Mental- und Personaltrainer, Speaker, Autor und Schauspieler. Mit seinem ganzheitlichen Ansatz «Sei dein eigener Super Human» begleitet er Menschen dabei, ihr volles körperliches und geistiges Potenzial zu entfalten. In unserem exklusiven Interview spricht er über mentale Stärke, Bühnenpräsenz, Disziplin – und darüber, warum jeder Mensch ein «Super Human» sein kann.
Das Interview mit Andreas Mühlburger
Andreas, du hast eine aussergewöhnliche Laufbahn hinter dir – vom Mister-Austria-Finalisten zum IFBB Elite Pro und Mister Universe. Wann hast du gemerkt, dass du mehr willst als «nur» Fitness?
Andreas: Wenn du diesen Sport über Jahre mit Leidenschaft betreibst, wächst in dir automatisch der Wunsch nach mehr – nach Weiterentwicklung, nach dem nächsten Level. Für mich waren Wettkämpfe von Anfang an der ultimative Prüfstein, um meine Grenzen zu verschieben und nie in der Komfortzone zu verharren. Es geht nicht nur darum, fit zu sein – es geht darum, dein eigenes Maximum zu entfalten.
Du bist diplomierter Mentaltrainer – wie sehr beeinflusst dein mentaler Fokus deine Erfolge im Sport und im Business?
Mindset ist alles. Es gibt auch bei mir Tage, an denen die Motivation fehlt – aber ich ziehe es trotzdem durch. Am Ende sind es die kleinen, täglichen Entscheidungen, die dein Leben formen. Routinen sind wie ein inneres Navigationssystem. Wenn du sie bewusst steuerst, bringt dich jeder Tag einen Schritt näher an dein Ziel – egal, wie du dich fühlst.
Viele Menschen kämpfen mit Selbstzweifeln und mentalen Blockaden. Was sind deiner Meinung nach die grössten Stolpersteine – und wie kann man sie überwinden?
Einer der grössten Stolpersteine ist Stagnation. Zu Beginn sieht man schnelle Fortschritte – doch auf höherem Niveau wird es zäh. Genau dort entscheiden sich die Sieger: Wer durchhält, wer weiter vertraut, obwohl sich kurzfristig nichts bewegt, wird langfristig gewinnen. Der zweite Stolperstein ist der Vergleich mit anderen – eine gefährliche Falle. Du darfst dich nur mit dem Menschen im Spiegel vergleichen: Wo warst du gestern – und was kannst du heute besser machen?
Dein Coaching-Konzept heißt «Super Human Revolution» und zielt auf den Super Human ab. Was steckt hinter dieser Idee – und wie wird man ein Super Human?
Ein «Super Human» ist jemand, der sein volles Potenzial in Körper, Geist und Mentalität entfaltet. Es geht nicht um Perfektion, sondern um Selbstoptimierung auf allen Ebenen. Wenn du beginnst, dich in allen Lebensbereichen bewusst zu entwickeln, wirst du stärker, klarer, erfüllter – und vor allem: stolz auf dich selbst. Du wirst zu deinem eigenen Superhelden.
Welche persönlichen Erlebnisse haben dich zu diesem Konzept gebracht?
Der innere Drang nach Wachstum hat mich geprägt. Stillstand fühlte sich für mich nie richtig an – weil ich wusste: Da ist mehr. Und genau dieses «Mehr» wollte ich leben. Super Human zu sein bedeutet, Verantwortung zu übernehmen: Für deinen Körper, deinen Geist, dein Leben. Wachstum ist für mich kein Ziel, sondern eine Lebenseinstellung.
Was war für dich die bisher schwerste Erfahrung – mental oder körperlich – und wie hast du sie gemeistert?
Meine zweite Saison in der Men’s Physique war brutal – fünf Wettkämpfe in fünf Wochen, und bei den ersten vier blieb ich deutlich hinter meinen Erwartungen. Ich war müde, körperlich wie mental. Aber ich habe weitergemacht. Ich wusste: Das Ziel ist grösser als der Schmerz. Und am Ende stand ich als Mister Universe auf der Bühne. Diese Phase hat mir gezeigt: Du kannst das Aussen nicht kontrollieren – aber du kannst dich selbst steuern. Und das ist der Schlüssel.
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Foto: Csák István
Du hast als Schauspieler in bekannten Serien, Werbungen und sogar in Hollywood-Produktionen mitgespielt. Wie bist du zum Schauspielern gekommen?
Schon als Kind haben mich Helden wie Schwarzenegger, Stallone und Van Damme fasziniert – nicht wegen ihrer Kraft, sondern wegen ihrer Geschichte: Underdogs, die alles verlieren, aber nie aufgeben. Genau das will ich auf der Leinwand zeigen. Schauspiel ist für mich eine Bühne, um Menschen zu inspirieren. Die Message: Sei dein eigener Super Human.
Du hast in der Fitness- und Schauspielbranche viel erlebt. Gibt es Persönlichkeiten oder Mentoren, die dich besonders inspiriert haben?
Definitiv Arnold Schwarzenegger – nicht nur, weil er aus Österreich stammt, sondern weil er gezeigt hat, dass Herkunft keine Grenzen setzt. Seine Vision war grösser als jede Hürde. Er hat verstanden: Je grösser dein Ziel, desto härter der Weg – aber auch desto erfüllender. Du wirst scheitern, du wirst verlieren, du wirst Opfer bringen müssen – aber wenn du dranbleibst, wirst du wachsen. Und genau das ist es, was ich gewählt habe: diesen Weg – konsequent, kompromisslos, nach vorne.
Du bist auch Dozent und unterrichtest Mental- und Fitnesstraining. Was ist dir bei der Arbeit mit jungen Talenten oder Trainern besonders wichtig?
Ich will, dass sie ihr «Warum» verstehen. Technik kann jeder lernen – aber nur wer die innere Motivation kennt, bleibt dabei. Ich zeige ihnen, dass alles möglich ist, wenn man bereit ist, den Preis zu zahlen: Zeit, Energie, Rückschläge. Große Ziele fordern grosse Disziplin. Aber sie bringen auch ein grosses Leben mit sich.
Und zum Schluss: Was sind deine nächsten Ziele – auf der Bühne, im Business oder als Autor?
- Auf der Bühne: Ein Profi-Wettkampf-Sieg in der Men’s Physique – und langfristig die Mr. Olympia Bühne.
- Im Business: Ich will Menschen dabei helfen, ihren eigenen Weg zu gehen und ihr volles Potenzial zu entfalten – körperlich, mental, menschlich.
- Im Schauspiel: Eine Hauptrolle, die eine echte Heldenreise erzählt – ein Underdog, der sich zum Champion entwickelt.
- Und als Autor: Mein zweites Buch steht bevor – «Sei dein eigener Super Human». Es ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für alle, die bereit sind, ihr wahres Potenzial zu leben – und das Leben zu führen, das sie verdienen.